Meinung Zurück in die Vergangenheit
Es ist passiert, was niemand wollte. Franz Fritzmeier ist nicht mehr Cheftrainer der Krefeld Pinguine. Jener Fritzmeier mit dem Aufsichtsrat-Chef Wolfgang Schulz im Herbst den Vertrag bis 2019 verlängerte, ihn lobte, in seiner kurzen Zeit als Cheftrainer viel bewegt zu haben.
Schulz: „Er hat Erhebliches geleistet.“ Jener Fritzmeier über den Geschäftsführer Karsten Krippner heute vor exakt 14 Tagen gesagt hat: „Der Trainer steht nicht zur Diskussion.“ Warum es dann doch passiert ist, erklärt sich leicht. Und in der Schlichtheit der Motive liegt die Hypothek für die Zukunft. Zu wenig Punkte. Das sicher liegt in der Verantwortung Fritzmeiers.
Das zu hohe Anspruchsdenken verantwortet der Club. Schulz’ These einer Angriffssaison war sicher Wunsch, die Basis dafür aber sehr brüchig. Zu viele Einflüsterer im Umfeld des Clubs: Das wird niemand verhindern können, nachlaufen muss man diesen Ideen aber nicht. Weil man ansonsten seine eigenen zu schnell aus den Augen verliert — nachhaltig zu arbeiten, langfristige Konzepte zu entwickeln. Das war mit Fritzmeier auf den Weg gebracht. Das Argument, man müsse handeln, weil ansonsten die Sponsoren vergrault würden, greift nicht. Wie bitte sollen neue Sponsoren überzeugt werden, wenn sie sehen, wie wankelmütig der Club agiert. Vor 14 Tagen stand der Trainer nicht zur Diskussion. Jetzt fährt er vom Hof.
Rick Adduono jetzt aus der Rente zurückzuholen, zeigt, dass der Club sich nicht wirklich auf den Weg in die Zukunft aufgemacht hat. Dass Adduono noch auf der Gehaltsliste steht, kann kein Argument sein, belegt jedoch die Kurzfristigkeit der Entscheidung. Er gilt als guter Coach, aber auch als einer, der nicht konzeptionell trainieren lässt, lieber mit gestanden Profis, denn mit jungen Spielern arbeitet. All das sollte anders werden — umsetzen sollte es Fritzmeier. Jetzt geht’s zurück in die Vergangenheit. Mit einem wieder anderen Trainer, dann ab Sommer. Womöglich in die Zukunft.