Vom Tegernsee zur zweiten WM: Köppchen „überglücklich“
Prag (dpa) - Lange schien er nicht mehr gut genug fürs Nationalteam, nun soll Patrick Köppchen bei der Eishockey-WM die ersatzgeschwächte deutsche Abwehr stabilisieren. Von Genugtuung ist beim 34 Jahre alten nachnominierten Kapitän vom Vize-Meister ERC Ingolstadt dennoch keine Spur.
„Ich bin überglücklich, hier zu sein“, berichtete der Routinier am Donnerstag in Prag nach seinem ersten Training mit dem Nationalteam seit gut zwei Jahren.
Die Not ist groß bei Bundestrainer Pat Cortina angesichts von 22 Absagen. Vor allem in der Abwehr, wo mehrere fest eingeplante Leistungsträger fehlen. „Da brauchen wir etwas mehr Erfahrung“, erläuterte er seine unerwartete Rückholaktion.
Die Not ist so groß, dass Cortina über seinen Schatten sprang und Köppchen „beim Relaxen am Tegernsee“ anrief. „Er hat mich gefragt, ob ich Lust habe“, berichte Köppchen. Und Köppchen hatte Lust. Noch vor einigen Tag war etwas Frust zu hören, als er auf die WM angesprochen worden war. „Ich glaube, man weiß, wenn man einen Patrick Köppchen holt, was man bekommt, und wenn das die letzten Jahre nicht genügend war, dann ist es wahrscheinlich dieses Jahr auch nicht genügend“, hatte der 34-Jährige da gesagt. Nun erhält Köppchen 13 Jahre nach seiner bislang einzigen WM-Teilnahme doch noch seine zweite.