Fan-Attacken auf Aborigine-Fußballer
Sydney (dpa) - Der australische Premierminister Tony Abbott hat sich vor den „Aussie-Rules“-Fußballstar und Aborigine-Aktivisten Adam Goodes gestellt, der seit Wochen Ziel von Verhöhnungen und Beschimpfungen gegnerischer Fans ist.
Abbott forderte die Fans auf, den Spieler der Sydney Swans mit „Anstand und Würde“ zu behandeln. Goodes ist einer der Stars des Australian Rules Football, einer in Australien sehr beliebten Fußball-Variante. Der Sportler, selbst Aborigine, setzt sich aktiv für die Rechte der australischen Ureinwohner ein. In den vergangenen Wochen hatten die teils rassistischen Fan-Gesänge bei Spielen derart zugenommen, dass Goodes nicht mehr aufs Spielfeld wollte.
Während die Mehrheit der Kommentatoren das Verhalten der Fans als rassistisch kritisiert, gibt es auch konservative Stimmen, die sagen, Goodes habe die Verhöhnungen selbst verschuldet und müsse sie nun aushalten. Der 35-Jährige selbst äußerte sich bislang nicht zu den Vorgängen. Australische Medien zitierten jedoch Freunde mit den Worten, Goodes überlege, sich aus dem aktiven Sport zurückzuziehen.
Bei der auch als „Aussie Rules“ bekannten Fußball-Variante sind unter anderem Handpässe erlaubt, gespielt wird mit einem ovalen Ball auf ovalem Spielfeld.