Fifa: Ermittlungen gegen Joseph Blatter

Gegenkandidat bin Hammam belastet den Fifa-Chef.

Zürich. Ermittlungen gegen den eigenen Verbandsboss und Rufe nach der Verschiebung der Präsidentenwahl — der Kampf um die Macht im Weltfußball wird immer unappetitlicher.

Fünf Tage vor der geplanten Wahl des neuen Präsidenten leitete die Ethikkommission des Weltverbandes nun auch eine Untersuchung gegen Fifa-Chef Joseph Blatter ein. Gegen seinen Herausforderer Mohamed bin Hammam wird bereits seit Dienstag ermittelt.

Forderungen nach einer Verschiebung der Wahl hält Uefa-Präsident Michel Platini für nicht realistisch. „Damit es keine Wahlen gibt, bräuchte es drei Viertel der Generalversammlung, die Nein sagen müssten. Aber ich denke, es wird die Wahlen geben“, sagte der Franzose.

Blatter hat bis Samstag (11 Uhr) Gelegenheit, sich zu den von bin Hammam gegen ihn erhobenen Vorwürfen zu äußern. Tags darauf müssen sich beide Kandidaten der Anhörung der Ethikkommission unter Vorsitz des Namibiers Petrus Damaseb stellen.

„Ich kann zum Verfahren, das heute gegen mich eröffnet wurde, keine Stellung nehmen. Die Fakten werden für sich selbst sprechen“, ließ der 75 Jahre alte Chef des Weltverbandes gestern mitteilen.

Gegenkandidat bin Hammam wirft dem Amtsinhaber vor, von angeblichen Zahlungen an Fifa-Mitglieder aus der Karibik gewusst, aber nichts dagegen unternommen zu haben. Kurios daran: Bin Hammam bezieht sich auf Vorwürfe, die gegen ihn selbst gerichtet sind und die er bislang stets zurückgewiesen hat.

Der Chef der asiatischen Konföderation soll gemeinsam mit Fifa-Vizepräsident Jack Warner versucht haben, zur Erhöhung seiner Chancen Stimmen karibischer Funktionäre zu kaufen.