Hansa-Land feiert: „Nie mehr dritte Liga, nie mehr“
Rostock (dpa) - Sektdusche und Freibier, Jubelchöre und Polonaise Hansenese: Hansa Rostock hat die Rückkehr in die 2. Fußball-Bundesliga mit einwöchiger Verspätung standesgemäß nachgefeiert.
Tausende Fans strömten in das Innere der DKB-Arena, nachdem die Stadiontore geöffnet worden waren, und feierten ihre Lieblinge für deren grandiose sportliche Saison. „Nie mehr dritte Liga, nie mehr, nie mehr“, hallte es durch die Arena, die passend zum Festtag in strahlendem Feiertagssonnenschein gehüllt war.
Auf der Haupttribüne hatten sich die „Aufstiegshelden“ in ihren Aufstiegs-Shirts, auf denen der Slogan „Zurück aus dem Urlaub“ prangte, aufgebaut. „Im Namen der Mannschaft möchten wir uns für die geile Unterstützung in der ganzen Saison bedanken“, schrie Kapitän Sebastian Pelzer in ein Mikrofon und stimmte eine Aufstiegshymne nach der anderen an. Ganz Hansa-Land lag dem Team von Trainer Peter Vollmann zu Füßen, das das schwärzeste sportliche Kapitel in der 45-jährigen Vereinsgeschichte nach nur einem Jahr wieder zugeschlagen hat.
Mittendrin statt auf der Gegenseite Geburtstagskind Björn Ziegenbein. „Das ist unbegreiflich und irgendwie sensationell. Das ist heute der geilste Geburtstag in meinem Leben“, sagte der nunmehr 25 Jahre alte Mittelfeldspieler, der das Festtagsprogramm vor 15 000 froh gestimmten Zuschauern mit dem 1:0 nach nur acht Minuten gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber SV Wehen Wiesbaden eingeleitet hatte. „Ich war besonders motiviert, weil wir heute wieder eine tolle Kulisse hatten und endlich wieder drei Punkte holen wollten“, sagte Hansas bester Goalgetter und verneigte sich vor den Anhängern.
Dass das Vorhaben gelang, lag am Ehrgeiz der gesamten Mannschaft, die sich erst nach dem Abpfiff „gehen“ ließ. „Wir wollten heute noch einmal alles bringen. Das haben wir getan und verdient gewonnen“, lobte Vollmann das Engagement seines Teams, das bis zur letzten Minute fightete. Und mit einem Szenario belohnt wurde, wie es besser nicht hätte passen können. Mohammed Lartey schoss praktisch mit dem Schlusspfiff zum 3:1-Endstand ein, nachdem er bereits in der 16. Minute für die 2:0-Führung gesorgt hatte.
Der zwischenzeitliche Anschlusstreffer von Martin Abraham (38.) war da schon vergessen. Auch für Mittelfeldspieler Tom Weilandt. Der 18 Jahre alte Sohn der Hansa-Legende Hilmar Weilandt feierte einen ansehnlichen 45-minütigen Einstand im Profi-Fußball. „Das werde ich nie vergessen. Vor dem Spiel ging gar nichts, so aufgeregt war ich“, gestand der Youngster.