Henke in Ingolstadt vielleicht mehr als nur Notlösung

München (dpa) - Ein Sieg als Empfehlungsschreiben: Der zum Übergangschef beförderte Michael Henke will beim FC Ingolstadt für Aufwind sorgen. Drei Punkte beim VfL Bochum könnten dem bisherigen Co-Trainer des entlassenen Coachs Marco Kurz womöglich eine längerfristige Beschäftigung einbringen.

Mit großem Tatendrang ist Henke seine Aufgabe angegangen. Dabei denkt er zunächst nur kurzfristig. „Ich konzentriere mich ganz auf das Spiel in Bochum und denke nicht darüber hinaus. Der Verein hat ja auch schon signalisiert, dass er auf der Suche nach einem Trainer ist, der neue Impulse geben soll“, sagte der Interimschef im „Donaukurier“. Der 56-Jährige glaubt an eine Wende in Bochum: „Dazu müssen wir aber einige Fehler abstellen.“

Der Vereinsvorsitzende Peter Jackwerth deutete bereits an, dass Henke bei einem erfolgreichen Start auch länger die Verantwortung tragen könnte, zumal das eine kostengünstige Lösung wäre. „Wir müssen auf unser Budget achten“, erläuterte Jackwerth: „Wir sollten nicht alles in einen Trainer investieren, sondern im Winter auch noch Geld für Spielerverpflichtungen zur Verfügung haben.“

In Kaiserslautern hat der Trainerwechsel auf Anhieb Wirkung gezeigt. Der Aufstiegsanwärter hat von Kosta Runjaic den erhofften Schub bekommen und will sich mit einem Erfolg am Freitagabend beim Tabellennachbarn Arminia Bielefeld endgültig wieder in der Spitzengruppe zurückmelden. Dass Trainerwechsel kein Allheilmittel sind, wissen sie dagegen inzwischen in Dresden. Der erwünschte Aufschwung blieb unter Olaf Janßen bislang aus, vor dem Heimsieg gegen den VfR Aalen stehen die Sachsen immer noch als einziges siegloses Team der Liga auf einem Abstiegsplatz.

Ebenfalls noch frisch im Dienst ist Friedhelm Funkel bei 1860 München. Unentschieden, Sieg, Niederlage lautet die Ausbeute aus den ersten drei Spielen, zu wenig für die Aufstiegsambitionen der „Löwen“. Besserung soll es am Sonntag gegen Energie Cottbus geben. „Ich habe noch nicht die Notwendigkeit gesehen, laut zu werden. Aber die Mannschaft ist jetzt am Zug“, kündigte Funkel an. Tabellenführer Greuther Fürth, der den 10. Spieltag am Montagabend mit dem Auswärtsspiel bei Bundesliga-Absteiger Fortuna Düsseldorf abschließt, dicht auf den Fersen ist nach dem besten Saisonstart seit zehn Jahren mit 17 Punkten aus neun Spielen der 1. FC Köln. Am Samstag muss das einzige noch ungeschlagene Team beim starken Aufsteiger Karlsruher SC seine hohen Ambitionen bestätigen. „Wer realistisch ist, der weiß, dass wir noch 50 Punkte brauchen“, warnte Trainer Peter Stöger vor verfrühten Aufstiegserwartungen. Vorlegen muss Union Berlin. Für den Tabellendritten sollte ein Heimsieg am Freitag gegen den SV Sandhausen eine Pflichtübung sein.