Jagd auf Düsseldorf - K.o. für Rostock und Aachen?
München (dpa) - Düsseldorf, St. Pauli oder doch noch Paderborn? Nach dem Aufstieg von Greuther Fürth und Eintracht Frankfurt sorgt in der 2. Fußball-Bundesliga vor den letzten 180 Saisonminuten der Dreikampf um den Relegationsplatz für knisternde Spannung.
Düsseldorf (60 Punkte) geht als derzeit lachender Tabellendritter mit einem Vorsprung von einem Zähler auf den FC St. Pauli (59) und zwei auf den SC Paderborn (58) in den packenden Endspurt. „Wer nun mit der Situation am besten umgehen kann, wird sich durchsetzen“, prophezeite Fortuna-Coach Norbert Meier. Pauli-Trainer André Schubert wagte am Freitag eine klare Prognose: „Wenn wir unsere beiden Spiele gewinnen, werden wir Dritter.“ Am letzten Spieltag empfangen die Hamburger im direkten Duell das Überraschungsteam aus Paderborn, dessen Präsident Wilfried Finke für seinen Club dieselbe Rechnung aufgemacht hat: „Zweimal gewinnen und wir sind Dritter.“
Die Nervenschlacht geht am Sonntag in die vorletzte Runde. Dabei müssen sich die Düsseldorfer in Fürth beweisen. Die Franken werden sich kaum schonen, schließlich möchten sie nach der Partie auf dem Rathausplatz mit ihren Fans den Aufstieg feiern - am liebsten mit ungetrübter Stimmung. „Wir wollen unseren 15. Heimsieg einfahren, um einen würdigen Rahmen für die Feier zu schaffen, sagte Trainer Mike Büskens.
Düsseldorfs Vorstandsvorsitzender Peter Frymuth vertraut auf den Vorteil, Platz drei „aus eigener Kraft schaffen“ zu können: „Das Team soll sich da hundert Prozent reinknien, um dieses Ziel zu erreichen.“ Im Rheinland denken viele schon an zwei mögliche heiße Relegationsspiele zwischen den Erzrivalen Düsseldorf und 1. FC Köln.
Auch St. Pauli steht in Dresden vor einer hohen Hürde. „Es geht um viel, wir wollen natürlich gewinnen“, sagte André Schubert. Der Trainer erinnerte aber auch daran, dass Dynamo „gegen die Großen der Liga seine Qualität unter Beweis gestellt hat“. Düsseldorf stolperte dort zuletzt. Am Freitag verlängerte man den Vertrag mit Torjäger Marius Ebbers bis 2013 - das soll einen weiteren Motivationsschub geben. Mit Heimvorteil geht Paderborn in den vorletzten Kampf. Gegen den FSV Frankfurt sollte im eigenen Stadion nichts anbrennen.
Nach der fixen Rückkehr von Eintracht Frankfurt in die erste Liga steht bei den Hessen auch die Vertragsverlängerung von Armin Veh bevor. Mit Vorstandschef Heribert Bruchhagen und Sportdirektor Bruno Hübner führte der Aufstiegstrainer am Donnerstagabend „ein gutes und konstruktives Gespräch“, wie er am Freitag berichtete: „Ich habe Dinge, die für mich und die Eintracht wichtig sind, gesagt. Das war notwendig“, erklärte Veh vor dem Heimspiel gegen 1860 München.
Im Abstiegskampf sind am vorletzten Spieltag erste Entscheidungen programmiert. Schlusslicht Alemannia Aachen (25) muss sein Heimspiel gegen den Tabellen-16. Karlsruhe (30) gewinnen, um dem Sturz in die 3. Liga eventuell doch noch entgehen zu können. „Wir haben unser Schicksal in die Hände anderer Mannschaften gelegt, das ist ein scheiß Gefühl“, sagte Aachens Abwehrspieler Kim Falkenberg. Auch für Rostock (26 Punkte) geht es bei Union Berlin um die letzte Hoffnung.