MSV Duisburg trennt sich von Trainer Milan Sasic
Duisburg (dpa) - Die Trennung von Milan Sasic ist perfekt, einen Nachfolger für den Chefcoach hat Fußball-Zweitligist MSV Duisburg aber noch nicht gefunden. Vorläufig übernimmt Torwarttrainer Oliver Reck die Verantwortung.
„Die Verbindung zwischen Milan Sasic und der Mannschaft bestand nicht mehr so, um den Erfolg zu bringen, den wir brauchen. Daher haben wir uns entschlossen, die Zusammenarbeit zu beenden“, sagte der MSV-Aufsichtsratsvorsitzende David Karpathy. Vor Sasic hatten sich in dieser Saison Alemannia Aachen von Peter Hyballa und der VfL Bochum von Friedhelm Funkel getrennt.
Neben Sasic muss auch dessen Assistent Fuat Kilic den MSV verlassen. Beim Spiel gegen den TSV 1860 München wird Reck auf der Duisburger Bank von Nachwuchs-Cheftrainer Uwe Schubert unterstützt. Zudem wurde der ehemalige MSV-Profi Ivica Grlic als Sportdirektor eingestellt und soll Reck ebenfalls zur Seite stehen. „Ich arbeite mit einem starken Team. Wir wollen versuchen, aus der Mannschaft ein paar Prozente mehr herauszukitzeln“, sagte Reck.
Es ist durchaus möglich, dass der frühere Nationalkeeper einige Wochen im Amt bleibt. „Wir wollen in aller Ruhe einen neuen Cheftrainer finden. Das kann in 14 Tagen erledigt sein, kann aber auch bis Weihnachten dauern“, erklärte Geschäftsführer Roland Kentsch. Nach seinen Angaben liegen bisher rund 100 Bewerbungen für den Trainerposten vor.
Bereits am Vortag, als Sasic noch das Training leitete, waren Spekulationen über seine Beurlaubung laut geworden. Die MSV-Verantwortlichen trafen aber erst einen Tag danach zu ihrer Unterredung zusammen und teilten dem Kroaten danach die Trennung mit. „Dass die Zusammenarbeit so beendet wird, bedauern wir sehr, aber leider war der Schritt notwendig“, meinte Karpathy.
Sasic, der den Trainerposten beim MSV am 2. November 2009 übernommen und die „Zebras“ in der vergangenen Saison in das DFB-Pokalfinale geführt hatte, konnte die Mannschaft in der laufenden Spielzeit nicht in die Erfolgsspur bringen. In der 2. Liga befinden sich die Duisburger, die einen Rang im oberen Tabellendrittel angepeilt hatten, mit neun Punkten in Abstiegsgefahr. Bisheriger Höhepunkt der Krise war das Ausscheiden in der zweiten Pokalrunde beim Regionalligisten Holstein Kiel (0:2).
Vorerst sollen Reck und Grlic für einen Aufschwung sorgen. Der 36 Jahre alte Grlic, der seine aktive Karriere erst vor drei Wochen offiziell beendet hatte und im Teammanagement arbeitete, übernimmt den Posten von Bruno Hübner. Seit Hübner im Mai zu Eintracht Frankfurt gewechselt war, gab es keinen Sportdirektor beim MSV mehr. „Ich hätte mir einen anderen Einstieg gewünscht, aber jetzt geben wir alles, um Duisburg wieder in die Erfolgsspur zu bringen“, sagte Grlic.