Blatter räumt vor Wahl „Gefahr“ bei FIFA ein
Zürich (dpa) - Vor der Präsidentenwahl auf dem FIFA-Kongress hat Amtsinhaber Joseph Blatter Probleme beim Fußball-Weltverband eingeräumt.
„Ich dachte, dass der Fußball in dieser Welt dank seiner Werte Respekt, Fairplay und Disziplin eine verbindende Rolle spielen könnte. Aber das scheint nicht der Fall zu sein. Unsere FIFA-Pyramide schwankt, es ist Gefahr im Anzug“, sagte der 75 Jahre alte Schweizer am Dienstag im Hallenstadion von Zürich, als er den 61. FIFA-Kongress offiziell eröffnete. Blatter kandidiert als einziger Bewerber um das höchste Amt im Weltfußball.
Der ehemalige FIFA-Generalsekretär ist seit 1998 Chef des Verbandes und strebt seine vierte und letzte Amtszeit an. Verbale Unterstützung erhielt Blatter von seinem IOC-Kollegen Jacques Rogge. „Wir hatten ähnliche Probleme zu überstehen. Ich bin sicher, dass die FIFA gestärkt aus dieser Situation hervorgehen wird“, sagte der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees in Anspielung auf den 1998 bekanntgewordenen Skandal um die Vergabe der Olympischen Winterspiele an Salt Lake City 2002.
Vor Kongressbeginn hatten der englische und schottische Verband wegen der Korruptionsvorwürfe gegen hochrangige Mitglieder des FIFA-Exekutivkomitees und der Gerüchte um Bestechungen bei der WM-Vergabe für 2022 an Katar eine Verlegung der Wahl gefordert.
In seiner Rolle als Ehrenpräsident des englischen Verbandes unterstützte Prinz William die Position der FA. Der Prinz „steht voll und ganz hinter dem FA-Vorsitzenden und den Initiativen der FA“, hieß es in einer Stellungnahme aus dem Prinzenbüro St. James's Palace in London. Es müsse ein „alternativer Reformkandidat“ gefunden werden, hatte zuvor FA-Chef David Bernstein erklärt.