1. FC Mönchengladbach lockt Lürriper Spieler
SV ärgert sich über das Vorgehen der Westender. Süchteln und Viersen treffen im Derby aufeinander.
Mönchengladbach. Das sportliche Aufeinandertreffen der Lokalrivalen 1. FC Mönchengladbach und SV Lürrip fiel am vergangenen Wochenende dem schlechten Wetter zum Opfer. Dafür duellieren sich die beiden Fußball-Landesligisten derzeit außerhalb des Platzes. Schon seit geraumer Zeit wird darüber spekuliert, dass im Sommer eine ganze Reihe von Lürriper Kickern die Fronten wechselt und ihrem Ex-Coach Stephan Houben — er tritt im Sommer die Nachfolge von Emil Neunkirchen beim 1. FC an — zu den Westendern folgt. Markus Kleff und Thorsten Lippold sollen sich mit dem FC einig sein.
Nun wird auch der ebenfalls in Wegberg gehandelte Dominik Dohmen mit dem Klub in Verbindung gebracht. Für Andreas Zimmermann sind diese Vermutungen längst mehr als nur Gerüchte. „Eigentlich waren wir mit dem FC so verblieben, offen über solche Dinge zu sprechen. Ich finde die Vorgehensweise respektlos gegenüber unserem Verein“, erklärt der Obmann des SV Lürrip.
Auf Seiten des 1. FC Mönchengladbach hält man sich noch bedeckt. „Wir werden nicht drei oder vier Spieler aus einem Verein weglotsen“, sagt Lothar Rhönisch. Allerdings gehören Wechsel für den Sportlichen Leiter zum Geschäft. „Auch uns holt man jedes Jahr gute Spieler weg.“ Deshalb hielt sich Rhönisch mit Blick auf die kommende Wechselperiode auch ein Hintertürchen offen. „Wenn sich in den nächsten Wochen Spieler bei uns anbieten, hören wir uns das an. Dann werden wir sehen, wie sich unser Kader für die neue Saison darstellt.“
Wer aus diesen Äußerungen Rückschlüsse ziehen mag, der sieht auf Andreas Zimmermann eine Menge Arbeit zukommen. Lürrips Macher muss offenbar nicht nur einen Nachfolger für den zum Saisonende scheidenden Trainer René Machowski — er wird seinen Vertrag in Lürrip nicht verlängern — suchen. Auch beim spielenden Personal steht ein großer Umbruch bevor. Da passt es ins Bild, dass auch Leistungsträger Sascha Camekh mit dem Ligarivalen 1. FC Viersen flirtet. „Wir werden unseren Spielern nur das versprechen, was wir auch halten können. Wenn das einigen nicht reicht, müssen wir damit leben“, sagt Zimmermann vor dem Derby gegen den SC Rheindahlen trotzig.
Beim 1. FC, der am Samstag beim Abstiegskandidaten VfB Uerdingen antreten muss, geht mit dem bevorstehenden Trainerwechsel von Emil Neunkirchen zu Stephan Houben offenbar auch ein Strategiewechsel einher. Unter Neunkirchen setzten die Westender hauptsächlich auf den eigenen Nachwuchs. Das durchaus erfolgreiche Konzept wird nun offenbar modifiziert, auch wenn die Öffnung einer Lürriper Filiale unter Houben noch nicht von allen Parteien bestätigt wird.
Am Samstag steht in der Landesliga auch noch ein Derby an. Der 1. FC Viersen empfängt den ASV Süchteln am Hohen Busch. Die Gastgeber würden mit einem Sieg die Tabellenspitze erklimmen, Süchteln könnte mit drei Punkten fünf Zähler zwischen sich und den Rivalen bringen. FC-Trainer Willi Kehrberg freut sich auf das Duell: „Wir sind gut gerüstet. Wir können alles gewinnen, Süchteln kann die Tabellenführung verlieren. Ich gebe den Druck gerne an Süchteln weiter, sie sind der Favorit.“ Chiquinho, der Spielertrainer des Aufsteigers, will sich aber nicht wie im Hinspiel (2:0 für Viersen) auskontern lassen: „Wir wollen erstmal nicht verlieren, dann bleiben wir Tabellenführer. Ich denke, Willi Kehrberg will gewinnen, deshalb werden wir Viersen kommen lassen.“ Beim FC fehlt nur Serkan Pacali. Süchteln muss auf Marc Peters, Mounir Ben Moussa und André Küppers verzichten.