Arango entschuldigt sich, das Problem bleibt

Gladbachs Disziplinlosigkeit erreicht bei der Pleite in Hoffenheim einen neuen Höhepunkt.

Mönchengladbach. Die 30 Minuten Auslaufen am Tag danach kosteten Juan Arango sichtlich Überwindung. Etwas abseits von seinen Profi-Kollegen trabte der Venezolaner mit schuldbewusster Miene über die Feldwege rund um den Borussia-Park. Die rote Karte für den bösen Tritt gegen Salihovic lastete ihm dabei wie eine Bleiweste auf den Schultern.

Keine Frage, beim 2:3 gegen Hoffenheim hatte Arangos unbedachter Ausraster der Borussia den entscheidenden Schubser auf die Verliererstraße versetzt.

"Das tut mir sehr leid, ich kann mich nur bei den Kollegen entschuldigen", bat der 30 Jahre alte Linksfuß dann auch um Verzeihung. "Ich wollte mich aus der Zweikampfsituation befreien und habe leider im Reflex falsch gehandelt. So etwas ist mir in meiner Laufbahn noch nie passiert und ich weiß, dass ich Borussia damit ganz sicher nicht geholfen habe."

Die vom Klub verhängte Geldstrafe weit oberhalb der 10.000-Euro-Grenze nahm Arango ohne Murren zur Kenntnis. Dazu droht nun aber auch eine Sperre von maximal bis zu acht Spielen. "Das ist natürlich jetzt eine schwierige Situation für Juan, aber auch für uns. Er hat in den vergangenen Wochen stark gespielt, sein Fehlen wird ein Verlust für uns sein", machte Sportdirektor Max Eberl deutlich.

Trainer Michael Frontzeck sagte: "Juan hat sich für die Aktion entschuldigt. Ich habe dann mit den Spielern gesprochen und damit ist das Thema jetzt auch vorbei." Dennoch: Was bleibt sind 23 Gegentore nach acht Spielen, eine Serie von sechs sieglosen Partien in Folge, dazu bereits vier rote Karten und mehrere Verletzte, die den Kader ausdünnen. Mit mageren sechs Punkten hinken die Gladbacher auf Tabellenplatz 15 den eigenen Ansprüchen hinterher. Das Wort "Abstiegskampf" macht plötzlich wieder die Runde.

"Wir müssen jetzt höllisch aufpassen, sonst haben wir eine ganz schwierige Saison vor uns", warnt Mittelfeldspieler Thorben Marx. Von einer ernsten Situation mochte Trainer Frontzeck aber nicht sprechen: "Wir haben natürlich zu wenig Punkte. In Hoffenheim haben wir uns selbst ins Knie geschossen. Wir müssen uns vor allem für das schwere Heimspiel gegen Bremen aufstellen." Bis dahin soll zumindest der zuletzt verletzte Wirbelwind Patrick Herrmann wieder "eine Option" für das Mittelfeld sein.