Baillys Eigentor ist der K.o.

Gladbachs Torhüter faustet sich eine Ecke ins Tor und verliert gegen den 1. FC Kaiserslautern mit 0:1.

Mönchengladbach. Steigt Borussia Mönchengladbach wegen eines Eigentors in die zweite Liga ab? Durch die 0:1-Niederlage gegen den 1. FC Kaiserslautern, verursacht durch einen Treffer von Torhüter Logan Bailly in der 61. Minute, hat die Mannschaft einen wichtigen Schritt im Abstiegskampf verpasst. Es war die vierte Niederlage gegen einen direkten Konkurrenten in Folge — eine Bilanz, die nicht für den Klassenerhalt spricht. „Das ist ein ganz schlechtes Ergebnis für uns“, haderte Gladbachs Filip Daems. „Trotzdem werden wir weiterkämpfen und versuchen, das Unmögliche zu schaffen“, sagte Sportdirektor Max Eberl.

Kaiserslauterns Trainer Marco Kurz hatte mit seiner Startelf überrascht: So saßen in Torhüter Tobias Sippel, Stürmer Srdjan Lakic — bisher immerhin elffacher Torschütze — und Erwin Hoffer, der in der Vorwoche den Siegtreffer erzielt hatte, Stammspieler zunächst auf der Bank. Die Gladbacher hatten mehr Ballbesitz, spielten strukturiert nach vorne und kamen zu Tormöglichkeiten. Vor allem die Standards, eine Spezialität unter dem Trainer Lucien Favre, brachten Gefahr. Ein Freistoß von Arango in der 12. Minute köpfte Tony Jantschke nur neben das Tor.

Die größte Möglichkeit der Borussen vereitelte Lauterns Rodnei, der einen Kopfball von Martin Stranzl nach einer Arango-Ecke auf der Torlinie klären konnte (16.). Nach 20 Minuten verflachte der Offensivdrang der Gladbacher. „Wir hatten Angst, das Spiel zu machen“, befand Favre.

Roman Neustädter wirkte in der Position des Spielgestalters erneut überfordert, Mohamadou Idrissou im Sturm war zwar bemüht, fiel jedoch durch viele Fehlpässe auf. Es war bezeichnend, dass eine Standardsituation die Entscheidung brachte. Nach einer Ecke von Christian Tiffert faustete sich Borussias Torhüter Logan Bailly den Ball ins eigene Netz (61.). Dabei hatte der Belgier Minuten zuvor noch mit einer Glanztat gegen Ilicevic den Rückstand verhindert. „Wir verlieren und gewinnen zusammen“, sagte Gladbachs Abwehrmann Martin Stranzl, Favre nannte den Patzer einen „schweren Fehler“. Aber: „Bailly hat noch in Bremen sehr stark gespielt.“

Favre setzte nun alles auf eine Karte, wechselte in Mike Hanke und Karim Matmor zwei weitere Offensivspieler ein. Eine Maßnahme, die völlig verpuffte. Bailly schlug fortan Häme von den Rängen entgegen, wie schon in der Hinrunde gegen Bremen wurde jeder gehaltene Ball mit Applaus bedacht. Favre bliebt allein Hoffnung: „Es wird sehr schwer, aber es sind noch 21 Punkte zu vergeben. Wir müssen Profis sein.“