Bonhof war immer dabei
Der Vize und Ex-Profi hat gegen Jubiläumsgegner Liverpool keine Minute versäumt.
Mönchengladbach. Der FC Bayern hat die Feierlichkeiten zum 110-jährigen Bestehen bereit pompös hinter sich gelassen. Ein gigantisches Feuerwerk vor 69000 Zuschauern in der Allianz-Arena sorgte vor gut sechs Wochen für das farbenprächtige Schluss-Spektakel.
Ein ganz besonderes Feuerwerk mit Effekten, Aktionen, Spiel, Spaß und Spannung lässt auch Borussia Mönchengladbach in seinem Jubiläumsjahr vom Stapel - und die Macher im Borussia-Park ziehen zum 110. Geburtstag des VfL alle Register. Der FC Liverpool, einer der populärsten Fußball-Klubs der Welt mit - so schätzen Experten - mehr als 20 Millionen Anhängern aus aller Herren Länder, gibt ein Gastspiel im Borussia-Park. Am Samstag, 31. Juli, um 15.30 Uhr.
Durch den Umstand, dass die Gladbacher den Klassenerhalt bereits unter Dach und Fach haben und völlig gelassen, aber gleichwohl ambitioniert den vier letzten Saisonspielen entgegensehen können, erstrahlt das 110-Jährige im Sommer erst recht im hellsten Glanz. "Wir haben ja noch etwas nachzuholen", sagt Mediensprecher Markus Aretz mit einem Rückblick auf das 100-Jährige der "launischen Diva" anno 2000. Damals spielte die Borussia in der 2. Liga: Zur Saisoneröffnung gegen den FC Twente Enschede, gegen den Gladbach 1975 Uefa-Cup-Sieger geworden war, kamen immerhin rund 20000 Zuschauer zum Bökelberg.
Aber Twente ist natürlich nicht Liverpool, und damit ist also der Traum mit dem Renommier-Klub von der Insel wahr geworden. Dessen Name elektrisiert, weckt Emotionen. Auch beim Vizepräsidenten der Borussia, Rainer Bonhof, ist das so. Der hat als ehemaliger Gladbacher Profi alle fünf Spiele des VfL gegen die "Reds" vom River Mersey mitgemacht. "Das waren immer intensive Spiele. Die lagen mir vom Typ her", betont Bonhof.
Begonnen hatte alles im Mai 1973, Uefa-Cup-Finale. Liverpool gewann das erste Spiel an der Anfield Road mit 3:0, im Rückspiel am Bökelberg erzielte Jupp Heynckes zwar beide Tore zum 2:0-Erfolg, aber die Engländer nahmen den Pott mit auf die Insel. Vier Jahre später standen sich beide Klubs auf dem olympischen Rasen von Rom gegenüber: Liverpool besiegte den VfL im Endspiel um den Pokal der Landesmeister mit 3:1 (Torschütze Simonsen).
Schließlich schied die Elf vom Niederrhein nach einem 2:1-Halbfinalsieg im Rheinstadion beim zweiten Akt in Liverpool mit 0:3 aus und hatte knapp ein Jahr nach der Schlappe am Tiber die zweite Endspielteilnahme im Landesmeister-Wettbewerb verpasst.