Borussia: Diskussionen über den Schiedsrichter
Sportdirektor Max Eberl kritisiert Peter Gagelmann nach dessen fragwürdige Abseitsentscheidungen.
Mönchengladbach. Von "komplizierten Spielen" spricht Mönchengladbachs Sportdirektor Max Eberl gerne bei Gegnern, die defensiv gut stehen und in der Offensive aus wenigen Torszenen viel machen.
Das Wort bemühte Eberl auch nach dem 1:1 im Auftaktspiel in der Fußball-Bundesliga gegen den 1.FC Nürnberg. "Dass du solche Spiele gewinnen, aber auch verlieren kannst, wenn Julian Schieber in der 72. Minute das Tor macht, zeigt, wie eng es in der Bundesliga zugeht", sagte der Sportdirektor.
Dass es am Ende nicht für drei Punkte reichte, hatte nach Eberls Ansicht auch etwas mit dem Schiedsrichter zu tun. "Solche Entscheidungen kennen wir von Gagelmann aus der vergangenen Saison", sagte Eberl knapp. Im Hinspiel hatte der Schiedsrichter der Borussia unter anderem einen Elfmeter nach Foul an Karim Matmour verweigert.
Neben dem starken Debüt von Mohamadou Idrissou im Trikot der Gladbacher (mehr dazu auf Seite 23) gab es Licht und Schatten bei den Leistungen der Borussen.
Roel Brouwers: Der Niederländer stand beim Gegentreffer von Jens Hegeler in der 15. Minute völlig falsch. "Das Tor ist zu einfach gefallen, das geht einfach nicht. Wir müssen aus diesem Gegentreffer lernen", sagte Max Eberl. "Der Ball war zu lang., ich kam einfach nicht mehr ran", so Brouwers - auch ein Verschulden von Philip Daems, von dessen Seite die Flanke des starken Nürnbergers Mehmet Ekici, eine Leihgabe von Bayern München, kam.
Tobias Levels: Hatte seine linke Seite deutlich besser im Griff als Daems auf der anderen Seite. Und das, obwohl über seine Seite mit Albert Bunjaku der beste Torschütze der "Clubberer" der vergangene Spielzeit kam. Levels hatte die Ruhe und das Selbstvertrauen, sich immer wieder in die Offensive einzuschalten und einige gute Flanken zu schlagen.
Thorben Marx: Es war ganz sicher nicht sein Spiel. Einige schlampige Pässe, verlorene Zweikämpfe in entscheidenden Szenen und kaum gute Szenen nach vorne kennzeichneten sein Spiel. Auch bei Nürnbergs größer Tormöglichkeit in der 72. Minute sah er nicht gut aus. Schon in der Vorbereitung war zu merken, dass Marx nicht gut drauf ist. Gut, dass sein Partner auf der Sechser-Position, Michael Bradley, viele dieser Fehler ausbügelte. Die Konkurrenz in Form von Roman Neustädter sitzt dem 29-Jährigen mächtig im Nacken.
Marco Reus: Hatte gegen Javier Pinola einen schweren Stand. Als er nach 30 Minuten auf die linke Seite wechselte, war gleich seine erste Szene erfolgreich: Dribbling, quer gelegt auf Mo Idrissou, Tor. Bei seiner besten Szene in der 49. Minute lupfte er den Ball über die Nürnberger Abwehr zu Idrissou, der das Tor nur knapp verfehlte.
Patrick Herrmann: Seine Einwechslung in der 82. Minute für Juan Arango läutete die starke Schlussphase der Borussen ein. Mehrmals rannte der Junioren-Nationalspieler seinen Gegenspielern weg. Pech hatte der 19-Jährige in der 87. Minute, als er von rechts in die Mitte zog, aus 20 Metern mit dem linken Fuß abzog und Nürnbergs Torhüter Raphael Schäfer zu einer Glanztat zwang. Ein Einsatz in der Anfangself dürfte damit näher gerückt sein.