Borussia nach Noten: Younes, der überglückliche Wirbelwind
Mönchengladbach. „Wir haben alles gegeben in der zweiten Halbzeit, in der ersten waren wir zu passiv. Ich war überzeugt, dass mindestens ein Unentschieden möglich war“, sagte ein zufriedener Gladbach-Trainer Lucien Favre nach dem 1:1 gegen Dortmund.
Die Spieler in der Einzelkritik:
Marc-André ter Stegen: Er bekam nicht wirklich richtig viel zu tun, trotz hoher Ballbesitzzeiten der Dortmunder. Als Reus aber Götze bediente und der frei vor ihm auftauchte, hob ter Stegen das rechte Bein und Götze fiel. „Der Schiedsrichter hat das richtig entschieden“, sagte Gladbachs Torhüter später zum Elfmeter. Götze verwandelte sicher — 0:1 (31.) Note: 3+
Tony Jantschke: Er hatte es mit seinem alten Kumpel Marco Reus zu tun — und war am Ende klarere Punktsieger, trotz des Reus' Passes vor dem Gegentor. Da war der Ex-Gladbacher ins Zentrum entwicht und erhielt zu viel Platz. Kämpferisch gut und taktisch aufmerksam ließ Jantschke Reus nicht wirklich groß aufspielen. Note: 3+
Martin Stranzl: Im Abwehrverbund der Chef, bei Standards vorne stets für Gefahr gut. Doch seinen Kopfball (62.) in Gladbachs Drangperiode nach der Halbzeit fischte Weidenfeller locker runter. Zu wenig Druck war auf dem Kopfstoß. Note: 2-
Alvaro Dominguez: Dem Aussetzer in Rom folgten am Sonntag weitere und ein dicker Patzer zudem - eine Rückgabe, statt zu ter Stegen ins Aus - aber ohne nachteilige Folgen. Das Formtief ist greifbar. Sei Pass vor dem Ausgleich durch Younes (68.) war seinen beste Aktion im Spiel. Note: 4-
Filip Daems: Wie in Hamburg war der Kapitän wieder im Team. Aber nur, weil Arango passen musste und Oscar Wendt auf dessen Position rückte. Das Duo Daems und Wendt agierte solide auf links. Die fehlende Wettkampfpraxis war dem Kapitän lediglich in der Schlussphase anzumerken mit kleinen Nachlässigkeiten. Note 3
Havard Nordtveit: Auch der Norweger hängt ein wenig durch. Zwar arbeitet er gewohnt viel, verrichtet emsige Laufarbeit. Allerdings ist die Fehlpassquote momentan nicht gerade klein. Note: 3-
Thorben Marx: Er lieferte ein solides Arbeitspensum ohne große Ausreißer nach unten oder spielentscheidende Akzente in der Offensive. Ein Marx der gewöhnlichen Art als Teamplayer. Note: 3
Lukas Rupp: Einer, der vor lauter Bodenständigkeit momentan stets eine Alternative ist — vor allem, wenn taktisch anspruchsvolle Arbeit gefordert ist und Frische. Weil er in Rom nicht gespielt hat. Note: 3
Oscar Wendt: Fast zu schade, dass er quasi ein Jahr auf der Bank gesessen hat, ehe er begann sich mit der Verletzung von Kapitän Daems im Oktober beinahe unentbehrlich zu machen. Kann es sogar auf der Arango Position. Technisch gut, laufstark mit offensiven Qualitäten. Kein Zufall, das über seine Seite der Ausgleich vorbereitet wurde. Note: 3+
Amin Younes: Als Balljunge hat er im Borussia-Park angefangen, am Sonntag hallte sein Name tausendfach durch die Arena. 68. Minute, ein Schuss, ein Tor - das 1:1. Und ein überglücklicher Wirbelwind. Note: 2-
Mike Hanke: Der Routinier kam schwer ins Spiel. Gedanklich und auf den Beinen zu langsam für Dortmunds Pressing, leistete er sich einige Ballverluste. Gefahr in Dortmunds Strafraum vermochte er nie herauf zu beschwören. Note: 5
Luuk de Jong: Belebte das Angriffsspiel nachhaltig. Extrem gut im Luftkampf, sicherte Bälle. Sorgte vor dem Ausgleich für Verwirrung im Dortmunder Abwehrverbund, weil er im Abseits war, da aber Wendt den Ball erlief und nicht im Abseits war, blieb der Pfiff aus. Note: 3