Gladbach erkämpft Punkt

Durch ein Tor von Amin Younes spielt das Team 1:1 gegen Meister Dortmund.

Mönchengladbach. Nach Rückschlägen aufstehen — und dann mit Leistung wieder vorangehen. Marc-André ter Stegen ist einer dieser Fußball-Profis, die aus solch einem Holz geschnitzt sind.

Das hat der Torhüter beim 1:1 (0:1) seiner Gladbacher Borussia gegen die Borussia aus Dortmund eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Schon früh stand der 20 Jahre alte Schlussmann gegen den BVB im Blickpunkt.

Nach einem tollen Pass von Marco Reus war plötzlich im Strafraum Mario Götze völlig frei vor ihm aufgetaucht — ter Stegen holte den Dortmunder ungestüm von den Beinen, Schiedsrichter Günter Perl entschied sofort auf Strafstoß, den Götze (31.) sicher verwandelte. 0:1 — Gladbach lag wie unter der Woche beim bitteren Europapokal-Aus in Rom im Rückstand.

Und ter Stegen schien erneut, wie gegen Lazio, zu den tragischen Helden zu zählen. Denkste — ter Stegen präsentierte sich im Anschluss alles andere als angezählt, hielt mit mehreren guten Paraden die Fohlen weiter im Spiel. So trug er doch noch seinen Teil dazu bei, dass sich am Ende die Gladbacher über ein hart erkämpftes Remis gegen den amtierenden Meister und das herzerfrischende Startelf- und Tordebüt von Offensiv-Juwel Amin Younes freuen durften.

Und ter Stegen selbst konnte nach seiner ganz persönlichen Achterbahnfahrt der Emotionen auch wieder lächeln. „Ich bin mit diesem Ergebnis auf alle Fälle zufrieden. Wenn du nach einem Rückstand noch einen Punkt gegen den deutschen Meister holst, dann kann man damit gut leben. Ich denke, dass das Ergebnis am Ende auch gerecht war“, sagte ter Stegen.

Dass der Strafstoß für den BVB auf seine Kappe ging, daraus machte der Schlussmann keinen Hehl. Die Entscheidung sei „auf jeden Fall gerechtfertigt“ gewesen. Der Schiedsrichter habe die Szene „komplett richtig“ gesehen.

Im Anschluss hätten die Fohlen es aber geschafft, Dortmund unter Druck zu setzen. „Wir haben besser gepresst und gemerkt, dass sie hinten auch nicht ganz fehlerfrei sind. Es ist uns gelungen, das 1:1 zu machen. Das war enorm wichtig. Und dann wäre beinahe noch mehr drin gewesen“, sagte ter Stegen.

In der Tat wäre dem VfL nach Younes‘ Ausgleich (67.) sogar noch der große Coup gelungen — doch dem eingewechselten Peniel Mlapa versagten in der 90. Minute die Nerven, als er alleine auf BVB-Keeper Roman Weidenfeller zulief, aber zu weit nach außen abdriftete und die Kugel nur ans Außennetz schoss.

Auf der anderen Seite schaffte noch Dortmunds Sebastian Kehl in der Nachspielzeit, den Ball aus wenigen Metern über das leere Tor zu bugsieren. „Dass er den noch über das Tor bekommt, war fast ein Wunder. Da konnten wir froh sein. Vielleicht ist das die ausgleichende Gerechtigkeit gewesen“, sagte der Torhüter später erleichtert.

Und somit haben die Fohlen weiterhin die Europapokal-Plätze nicht aus den Augen verloren. Weshalb Sportdirektor Max Eberl bemerkte: „Für die Tabelle gibt es nur einen Punkt, aber vom Kopf her war das ein ganz wichtiges Spiel für uns. Es stand auf des Messers Schneide, in welche Richtung das Pendel schlägt, Du kannst gegen Dortmund auch eine richtige Rutsche kriegen. Das hat die Mannschaft von Anfang an nicht zugelassen.“ Und kann nun mit neuem Selbstbewusstsein am Freitag nach Frankfurt fahren.