Borussia peilt den ersten Auswärtssieg an – was sonst?

Hans Meyer reduziert den Kader und verbreitet gedämpfte Zuversicht.

Mönchengladbach. Der Glaube an einen Gladbacher Sieg am Samstag in Bielefeld - so des Volkes Meinung - hält sich eher in Grenzen. Von knapp 23 000 abgegebenen Stimmen auf der Homepage des Bundesligaklubs rechnen knapp 60 Prozent nicht mit einer Wende zum Guten, sondern glauben an eine weitere Niederlage im Kampf um den Klassenerhalt.

Eine personelle "Wende" hat in dieser Woche Hans Meyer eingeleitet, indem der Trainer-Methusalem drei Profis kurzerhand zurückstufte: Aufstiegsheld Rösler, Coulibaly und Touma spielen in den strategischen Überlegungen Meyers keine Rolle mehr und können sich im Winter einen neuen Arbeitgeber suchen.

Nimmt man Torwart Löhe, den Dauer-Verletzten Schachten und das Greenhorn Moses Lamidi hinzu, besteht der VfL-Kader momentan "nur" noch aus 22 Spielern, mit denen der Cheftrainer bis zur Winterpause klar kommen muss. Was danach passiert, hängt vom Ausgang des Restprogramms ab (in Bielefeld, gegen den FC Bayern, bei Schalke 04, gegen Cottbus, Leverkusen und in Dortmund).

Man braucht kein Prophet zu sein, um sich auszumalen, wie die Situation nach dem letzten Pflichtspiel des alten Jahres in Dortmund sein wird. Und dann? Wen will Borussia verpflichten? Wie viel Geld kann der Verein locker machen? "Wir haben weder Geld noch Möglichkeiten, um drei, vier Weltklasseleute zu holen", sagte Meyer in dieser Woche.

Zunächst gilt aber die ganze Konzentration dem Gastspiel am Samstag auf der Bielefelder Alm, wo die Gladbacher Ende Januar 2007 ihren letzten Auswärtssieg feierten - um danach sang- und klanglos abzusteigen. Böse Zungen behaupten, Ähnliches könnte den Borussen auch diesmal widerfahren.

Meyer lässt sich ob solcher Spekulationen oder Schwarzmalerei nicht von seiner Linie abbringen. "Wir brauchen eine starke, leistungsfähige Gruppe, die sich ohne Wenn und Aber dem Abstiegskampf stellt." Gedämpfte Zuversicht also bei Trainer-Fuchs Meyer.