Borussia sehnt die Winterpause herbei
Gladbach hat ein anstrengendes Jahr hinter sich. Gegen Schalke werden letzte Reserven mobilisiert.
Mönchengladbach. Es ist erst das dritte Spiel im Pokal des Deutschen Fußball Bundes (DFB), das der Borussia-Park erlebt. Das Duell von Borussia Mönchengladbach mit dem FC Schalke 04 am Mittwoch (20.30 Uhr, ARD) dürfte die beiden bisherigen Spiele (0:1-Niederlage gegen den MSV Duisburg 2009 und den 6:5-Erfolg gegen Bayer Leverkusen 2010) ohne Probleme in den Schatten stellen. Denn es treffen zwei Mannschaften aufeinander, die eine bärenstarke Hinrunde gespielt haben und von denen vor der Saison nicht erwartet worden war, dass sie so weit oben in der Tabelle stehen würden.
Doch während die Schalker in der Liga zuletzt von Sieg zu Sieg eilten (drei Erfolge in Serie, darunter das 5:0 gegen Werder Bremen), schien den Gladbachern nach einem anstrengenden Jahr ein wenig die Luft auszugehen. Coach Lucien Favre sagte am Dienstag auf die Frage, ob seine Spieler physisch und vor allem psychisch derzeit am Limit agieren würden: „Ja. Die Pause im Sommer war mit zweieinhalb Wochen sehr kurz. Die Rettung mit den beiden Relegationsspielen haben viel Kraft gekostet. Immer wieder von Spiel zu Spiel denken zu müssen — das ist ein enormer Druck.“ Physisch sei seine Mannschaft aber „okay“.
Und so dürfte am Mittwoch vieles davon abhängen, wie gut die Physiotherapeuten der Borussia seit dem Spiel am Sonntag gegen Mainz gearbeitet haben. Zumindest haben sie verhindert, dass die Blessuren, mit denen sich derzeit mehrere Spieler herumschlagen müssen, nicht zu Ausfällen geführt haben. Torhüter Marc-André ter Stegen (Rippenprellung) kann genauso spielen wie Marco Reus (Bänderdehnung im Knie), Mike Hanke und Tony Jantschke (beide Prellungen).
Derweil bastelt Sportdirektor Max Eberl an den personellen Weichenstellungen in der Winterpause. Eberl kündigte an, dass es Gespräche mit dem dauerverletzten Joshua King über eine Rückkehr nach Manchester gibt. Seit Wochen fällt der 19-Jährige wegen Adduktorenproblemen aus. King hatte die Sommervorbereitung verpasst, weil er operiert worden war. „Wir müssen uns fragen, ob eine Ausleihe weiter Sinn macht“, sagte Eberl.
Ersetzt werden könnte der norwegische U21-Nationalspieler durch Tolga Cicerci. Den 19 Jahre alten Deutsch-Türken vom VfL Wolfsburg wollte Eberl schon im Sommer haben. Cicerci spielt allerdings eher im zentralen Mittelfeld, King auf der Außenbahn. Den Transfer wollte der Sportdirektor am Dienstag nicht kommentieren, sondern sich erst nach dem Schalke-Spiel zu Wechselspielen äußern. „Wir wollen das Jahr mit einem tollen Pokalkampf beenden und eine Runde weiterkommen“, sagte Eberl, der betonte, dass zusätzliche Pokaleinnahmen die Transferpolitik im Winter nicht beeinflussen würden. „Das Geld ist uns erst einmal wurscht. Wir haben einen Plan, den wir umsetzen, unabhängig von irgendwelchen Zusatzeinnahmen.“