Borussia setzt Durststrecke vor heimischer Kulisse fort

Mönchengladbach. Borussia Mönchengladbach hat auch das vierte Heimspiel in Serie nicht gewinnen können. Die Fohlen-Elf kam am Karsamstag gegen Abstiegskandidat Hertha BSC nicht über ein 0:0 hinaus und verpasste so den Anschluss an Platz drei in der Tabelle.

52 691 Zuschauer im Borussia-Park sahen eine schwache Partie mit wenigen Tormöglichkeiten auf beiden Seiten. Bereits am Dienstagabend geht es für den Tabellenvierten Gladbach mit der Partie bei Werder Bremen in der Fußball-Bundesliga und im Kampf um einen Champions-League-Platz weiter.

Vor dem Anpfiff schickten einige VfL-Treue via Stadion-TV ihre ganz persönlichen Grüße über die Videowände ins weite Rund des Borussia-Parks. Die sogenannte Fan-Box eines großen Würstchenherstellers machte es möglich. Ein weiblicher Borussia-Fan nutzte die Gelegenheit, und machte ihrem Sören vor großem Publikum einen nicht alltäglichen Heiratsantrag. Ob der das Angebot auch annehmen wollte, konnte Stadion-Sprecher Torsten Knippertz trotz mehrerer Versuche allerdings nicht mehr aufklären…

Borussias Abwehrchef Dante hat wieder in die Spur gefunden. Noch in Hannover sah der brasilianische Innenverteidiger bei beiden Gegentoren nicht gut aus, gegen die Hertha lieferte er eine tadellose Partie ab. Dante warf alles in die Waagschale, um einen Gegentreffer zu verhindern. Er lief einige Bälle ab, war im Zweikampf kaum zu überwinden. Zudem kurbelte er das Gladbacher Spiel mit seinen guten Pässen aus der Tiefe immer wieder an, hatte am Ende satte 123 Ballkontakte vorzuweisen.

Die Partie hatte gerade erst angefangen, da war sie für Marco Reus auch schon wieder vorbei. Berlins Christian Lell hatte ihm nur wenige Augenblicke nach dem Anpfiff einen üblen Tritt verpasst. Reus ging mit schmerzverzerrtem Gesicht zu Boden, fasste sich sofort an den rechten Oberschenkel. Schnell wurde klar: Reus kann nicht mehr weiterspielen. Unverständlich, warum der insgesamt schwache Schiedsrichter Deniz Aytekin Lell für sein Foul nicht die gelbe Karte zeigte. Zumal Lell sich kurz darauf noch eine Ringer-Einlage gegen Borussen-Kapitän Filip Daems erlaubte. Doch auch in dieser Szene drückte Aytekin beide Augen zu.

Die 50. Bundesligabegegnung beider Traditions-Klubs begann gleich mit einer fiesen Szene: In der 4. Spielminute trat Berlins Christian Lell bei einem Zweikampf Borussias Offensiv-Wirbler Marco Reus um. Der Nationalspieler musste am rechten Oberschenkel behandelt werden, konnte dennoch im Anschluss kaum noch richtig laufen. Nach 20 Minuten verließ Reus das Spielfeld - für ihn kam Stürmer Igor de Camargo. Die Gladbacher taten sich schwer gegen die massive Hertha-Abwehr, erlaubten sich zudem viele Fehler im Aufbau- und Pass-Spiel. Die erste wirklich gefährliche Aktion ergab sich erst in der 37. Minute: Nach einem feinen Zuspiel von Mike Hanke scheiterte Igor de Camargo mit einem Drehschuss nur knapp. Hertha stand ansonsten defensiv sicher, in der Offensivbewegung ging beim Hauptstadtklub bis zur Pause nur wenig zusammen.

In Halbzeit zwei das gleiche Bild. Berlin mauerte, Gladbach lief ideenlos an. Ohne Reus fehlte es an zündenden Ideen und Tempo. Juan Arango versuchte es mit einigen Distanz-Schüssen, blieb dabei aber ebenso glücklos wie seine Kollegen. Hertha tauchte nur selten in der Gladbacher Hälfte auf. Dennoch hätte Lell bei einem Konter in der 55. Minute das 1:0 markieren können, Borussias Innenverteidiger Stranzl klärte seinen Schuss jedoch vor der Torlinien. In den Schlussminuten drückten die Fohlen noch einmal, richtige Einschussmöglichkeiten ergaben sich jedoch nicht. Auf der anderen Seite parierte ter Stegen einen gefährlichen Distanzschuss von Raffael. Am Ende blieb es in einer insgesamt schwachen Partie beim 0:0.