Reus will nichts von einer Krise wissen

Im Gespräch mit der WZ blickt der 22-Jährige auf die Begegnung am Samstag mit der Hertha.

Mönchengladbach. Kein anderer Profi von Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach ist vor dem gegnerischen Tor so gefährlich wie Marco Reus. 15 Treffer, neun Vorlagen — so lautet die Leistungsbilanz des Nationalspielers, der im Sommer für 17,5 Millionen Euro Ablöse die Gladbacher Richtung Dortmund verlässt. Verabschieden würde sich der 22-Jährige von den Fohlen wohl nur zu gerne mit der Qualifikation zur Champions League. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Am Samstagabend (18.30 Uhr) müssen die Borussen erst einmal die Hürde Hertha BSC meistern. Vor dem Heim-Duell gegen den abstiegsbedrohten Hauptstadtklub sprach die WZ mit Reus. Der hatte im Hinspiel per Doppelpack den 2:1-Sieg perfekt gemacht.

Die Gladbacher Fans träumen vom Europapokal und der Königsklasse. Auf dem Weg dorthin warten allerdings noch einige schwere Aufgaben auf Borussia. Die Hertha ist so eine, oder?

Marco Reus: Ja, absolut. Man sieht doch jeden Spieltag, dass jeder jeden schlagen kann. Fakt ist: Wir haben zehn Punkte Vorsprung auf Platz fünf und noch sechs Spiele vor der Brust. Die wollen wir versuchen, zu gewinnen. Gegen Hertha wird es ganz schwer. Die müssen das Spiel gewinnen, wenn sie drinbleiben wollen. So wie wir vergangene Saison. Wir wissen, wie sich das für die Berliner anfühlt.

Borussia hat zuletzt zweimal verloren. Die Mannschaft wirkte müde. Habt ihr eine Krise?

Reus: Wir spielen eine überragende Saison, haben das erste Mal zwei Spiele in Folge verloren. Wer da von Krise redet, dem kann ich auch nicht helfen. Wir haben uns selber da oben hingebracht in der Tabelle. Nun wollen wir auch das Bestmögliche herausholen.

Ist das Krisen-Gerede vielleicht sogar eine Auszeichnung für eure Leistungen?

Reus: Ja, natürlich. Wir haben vor allem in der Hinrunde gute Leistungen gezeigt. Aber es wird immer schwieriger für uns, weil die Gegner sich immer besser auf uns einstellen. Dass es uns noch schwer fällt, das Spiel zu machen, ist ganz normal. Wir haben eine junge Mannschaft. Wir sind noch nicht so mit der Situation vertraut, dass wir das Spiel machen müssen.

Borussia hat vor allem gegen tiefstehende, sehr defensiv agierende Gegner Probleme. Die Hertha wird sicherlich auch nicht mit Hurra-Fußball den Borussia-Park stürmen wollen?

Reus: Ich hoffe nicht, dass Otto Rehhagel hinten einen Libero hineinstellt. So wie er es mit Griechenland beim EM-Gewinn 2004 gemacht hat. Es wird ein ganz schwieriges Spiel.