Borussia vor dem Härtetest gegen Lazio

Zwei Tage nach der Partie gegen Rom wartet schon der Hamburger SV. Martin Stranzl: „Das geht gar nicht.“

Mönchengladbach. Erholen, schlafen, gut essen. Ein Rosenmontags-Programm der etwas anderen Art, ohne großen Trubel eben. Für Innenverteidiger Martin Stranzl (32) ist das die Grundlage gewesen, um am Dienstag mit frischen Kräften in die Trainingswoche von Borussia Mönchengladbach starten zu können. Auf die Fohlen kommt nach dem 3:3 gegen Bayer Leverkusen ein Programm zu, das es in sich hat.

Bereits am Donnerstag wartet im italienischen Top-Klub Lazio Rom (Tabellendritter) im Hinspiel der K.o.-Runde der Europa League ein ähnlich schwerer Brocken wie Leverkusen. Zwei Tage später muss Borussia beim wiedererstarkten Hamburger SV antreten. „Ich weiß nicht, wer solche Spielpläne zusammenstellt. Gerade im zweiten Tag nach einem Spiel ist man körperlich im Keller. Und dann müssen wir nachmittags beim HSV auflaufen. Das geht gar nicht“, sagt Stranzl, der gegen Leverkusen nach überstandener Grippe wieder in der Startformation gestanden hatte. Er war für den gesperrten Tony Jantschke auf die rechte Abwehrseite gerückt — und zog sich gegen die pfeilschnelle Bayer-Offensive ordentlich aus der Affäre.

Zudem konnte Stranzl auch offensiv überzeugen, köpfte die Fohlen mit 1:0 in Führung. Einen weiteren Treffer verhinderte Torhüter Leno. Mit vier Saisontoren (bei 17 Einsätzen) ist Stranzl der torgefährlichste Verteidiger der Liga. Zu überzeugen wusste der Österreicher auch mit der Art, wie er später selbstkritisch Borussias jüngsten Auftritt analysierte. „Wir können froh sein, dass wir gegen Leverkusen einen Punkt geholt haben. Wir haben viel zu viele Fehler gemacht, uns durch zu viele Ballverluste selbst verunsichert und so aus dem Spiel heraus richtig schwergetan.“ Stranzl: „Wir reden oft über einen Lernprozess, müssen aber auch mal einen Schritt weiterkommen. Das müssen wir einfach besser machen.“

Ein idealer Zeitpunkt für den nächsten Entwicklungsschritt wäre die Partie gegen Lazio. Routinier Stranzl ist zuversichtlich, dass der VfL ein Duell auf Augenhöhe liefern wird. Zumal Borussias „Lebensversicherung“ bislang funktioniert habe. Gemeint sind die Grundtugenden wie Moral, Einstellung, Kampf. Im Europapokal, so Stranzl, habe man inzwischen zudem einiges „dazugelernt“. Man wisse, wie schwer und unangenehm es sein kann, gegen italienische Mannschaften zu spielen. Dennoch gelte es, im Borussia-Park „die Basis“ dafür zu legen, um die nächste Runde erreichen zu können. Dass Lazio mit Miroslav Klose auf einen sehr starken Stürmer verzichten müsse, sei kein Vorteil. „Wir spielen nicht gegen Lazio Klose. Sie werden mit Sicherheit jemanden aufbieten, der über ähnliche Qualitäten verfügt.“