Borussias Offensive zaubert: 4:1-Erfolg gegen Bremen

Mönchengladbach. Borussia Mönchengladbach hat am 4. Spieltag der Fußball-Bundesliga den zweiten Sieg feiern können. Die Fohlen-Elf setzte sich vor rund 54 000 Zuschauern im Borussia-Park gegen Werder Bremen souverän mit 4:1 (1:0) durch.

Mit diesem Triumph ist es den Gladbachern erstmals seit vier Jahren gelungen, die ersten beiden Heimspiele zum Saisonauftakt zu gewinnen.

Es lief die 61. Spielminute, als Borussias Cheftrainer Lucien Favre mit Granit Xhaka seinen Taktgeber im Mittelfeld vorzeitig auswechselte. Allerdings nicht, weil Xhaka eine schwache Partie abgeliefert hatte. Ganz im Gegenteil: Xhaka spielte stark. Stand nach seiner frühen gelben Karte aber kurz vor einem Platzverweis. Das hatte der 4. Offizielle Favre signalisiert.

„Ich war natürlich traurig, dass ich runter musste. Ich hätte gerne weitergemacht“, sagte Xhaka später. Die Fohlen-Fans trösteten den Schweizer allerdings auf ihre ganz spezielle Art. Es gab Sonderapplaus und „Xhaka“-Rufe. „Da habe ich wirklich eine Gänsehaut bekommen“, so Xhaka. „Das war ein tolles Gefühl, von den Fans so gefeiert zu werden.“ Es war die verdiente Anerkennung für Xhakas gelungenen Auftritt.

An Raffael Caetano de Araújo - kurz Raffael — hatten die VfL-Fans besonderen Spaß beim 4:1-Triumph gegen Bremen. Der Brasilianer hängte sich von Beginn an in die Partie, gefiel als gewiefter Vorbereiter und auch als Torschütze.

Bemerkenswert, wie er mit seiner ganzen individuellen Klasse die Entscheidung zum 3:1 durch Kruse vorbereitete. Zuvor hatte Raffael seine Leistung schon mit dem Abstauber zum 2:0 gekrönt.

„Das 1:0 hat es natürlich leichter für uns gemacht“, sagte VfL-Coach Favre nach Spielschluss in seiner Analyse. Allerdings hätte der Treffer von Juan Arango (36.) nicht anerkannt werden dürfen. Arango stand bei der Ballannahme im Abseits, wie die TV-Bilder zeigten.

Richtig lag der Unparteiische Günter Perl dann allerdings in der 54. Minute, als die Bremer vehement einen Handelfmeter forderten. Perl ließ weiterspielen, denn weder Dominguez noch Jantschke hatten den Ball absichtlich mit der Hand berührt. Es wurde jeweils der hängende Arm angeschossen.

Borussia gab von Beginn an den Ton gegen die Gäste aus Bremen an. Allerdings ohne sich zunächst Torchancen herauszuspielen. Raffael (12.) feuerte den ersten Warnschuss auf das Bremer Gehäuse ab. In der Folge tat sich der VfL schwer, Chancen zu kreieren, schlug dann aber eiskalt zu.

Nach tollem Pass von Granit Xhaka stand Juan Arango plötzlich frei und tunnelte Werder-Keeper Mielitz gekonnt zum 1:0 (36.). Das war’s auch schon in Sachen Offensiv-Zauber. Werder hatte in Durchgang eins eine gefährliche Szene, als Prödl und di Santo an Dominguez und Torwart ter Stegen scheiterten.

Nach dem Wechsel schaltete Borussia dann zwei Gänge hoch. Raffael (47.) scheiterte zunächst noch an Mielitz. Kurz darauf staubte Raffael aber zum 2:0 (53.) ab. Mielitz hatte einen Distanzschuss von Jantschke nur abklatschen können. Wenige Augenblicke später vergab Arango die Chance zum 3:0 (64.).

Bremen gelang offensiv gar nichts - trotzdem wurde es noch einmal spannend: Ein ungefährlicher Freistoß sprang vom Kopf des eingewechselten Gladbachers Nordtveit ins Borussen-Tor zum 2:1 (69.).

Fünf Minuten später sorgte Gladbachs Nationalspieler Max Kruse aber wieder für klare Verhältnisse und erhöhte mit links nach tollem Pass von Raffael auf 3:1. Kruse bereitete auch sehenswert das 4:1 (85.) durch Patrick Herrmann vor: Herrmann umkurvte im Sprint den herausgeeilten Mielitz und schob den Ball zum Endstand ins leere Tor. Gladbach hatte in der Schlussphase enttäuschende Bremer an die Wand gespielt.