Die Rückkehr des Retters
Mikael Forssell, der Borussia 2003 vor dem Abstieg bewahrte, kehrt am Samstag mit Hannover zurück.
Mönchengladbach. Die Entscheidung pro Mikael Forssell war von einem untrüglichen Gefühl geleitet. "Ich war schon überzeugt, aber letztlich kam sie aus dem Bauch", erinnert sich der damalige Sportdirektor von Borussia Mönchengladbach, Christian Hochstätter, an den Deal mit dem englischen Zweitligisten Crystal Palace in der Winterpause 2002/2003.
"Eigentlich hätten wir wegen der langwierigen Knieverletzung Mikaels die Finger davon lassen sollen, aber Späher Holger Fach und ich wollten ihn unbedingt haben."
Das riskante Geschäft mit dem Finnen warf wie erhofft die volle Rendite ab. Der frech-forsche Forssell, technisch stark und geschickt im Umgang mit dem Ball, zeichnete sich als pfiffiger Torschütze aus.
Mit sieben Toren und drei Vorlagen bewahrte er seine Mannschaft vor dem drohenden Abstieg aus der Fußball-Bundesliga. Gut sechs Jahre später kehrt Forssell in den Borussia-Park zurück. Dem Abstiegskandidaten Nummer eins, Borussia Mönchengladbach, fehlt heute ein solcher Stürmertyp.
Zwar hat Forssell bei Hannover 96 in dieser Saison noch keine Bäume ausgerissen (vier Tore, vier Vorlagen), aber von seiner Schlitzohrigkeit im gegnerischen Strafraum fast nichts eingebüßt.
"So schön die Zeit in Gladbach damals war und so sehr ich der Borussia den Klassenerhalt gönne, heute spiele ich für 96 und will für diesen Klub meine Tore machen."
Hüben der elegante und coole Forssell, drüben der staksige Gegenpol im Gladbacher Angriff, Rob Friend, der seit einem Vierteljahr auf ein Erfolgserlebnis wartet.
Gladbachs Cheftrainer Hans Meyer erwartet ein interessantes Spiel, in dem zwei Extreme aufeinanderprallen - die schlechteste Auswärtsmannschaft gastiert beim zweitschwächsten Heimteam der Bundesliga. Und Forssell könnte dafür sorgen, dass sich die eine Bilanz verbessert und die andere weiter verschlechtert.