Borussen-Spektakel „Geile Leistung von allen“ - Die Stimmen zum Gladbach-Kracher

Mönchengladbach · Der Rückrunden-Auftakt der Fußball-Bundesliga war spektakulär. Mit offenem Visier begegneten sich Gladbach und Dortmund zum Borussen-Duell. Am Ende gewann erstmals seit fast sechs Jahren die Borussia vom Niederrhein. Die Gäste reagieren frustriert.

Mönchengladbachs Spieler jubeln über das Tor zum 4:2.

Foto: dpa/Martin Meissner

Was für ein Fußballspiel! Das furiose 4:2 (2:2) von Borussia Mönchengladbach am Freitagabend gegen Borussia Dortmund zum Rückrundenauftakt der Fußball-Bundesliga löste Begeisterung aus. „Wahnsinn, Wahnsinn. Es ging hin und her“, sagte Gladbachs Abwehrchef Matthias Ginter nach dem Sieg gegen seinen Ex-Club: „Geile Leistung von allen.“ Selbst die Dortmunder fanden nach dem dritten sieglosen Spiel in einer Woche positive Ansätze. „Wir haben ein sehr gutes Spiel gesehen, von beiden Mannschaften“, meinte Dortmunds Abwehrchef Mats Hummels.

Vor allem in der ersten Halbzeit boten beide Teams Spektakel und einen teils wilden Spielverlauf. Ein Tor der Gladbacher schon in der ersten Minute durch Florian Neuhaus wurde nachträglich per Video-Entscheid noch annulliert. Das erste von zwei Toren von Nico Elvedi (11. Minute) zählte indes und war noch zu wenig für die Elf vom Niederrhein angesichts der drückenden Überlegenheit in den ersten zehn Minuten.

Erst danach startete auch der BVB Offensivaktionen. Und wie. Wunderstürmer Erling Haaland traf nach zwei torlosen Spielen wieder doppelt (22./28.). Weitere Chancen blieben auf beiden Seiten ungenutzt, ehe Gladbachs Innenverteidiger Elvedi nach einem schweren Fehler von Dortmunds Torhüter Roman Bürki noch vor der Pause (32.) wieder ausglich. „Zur Pause kann es 5:5 oder 6:6 stehen“, sagte Gladbachs Trainer Marco Rose später. Erst nach dem Wechsel wurde die Partie geordneter, sie ging aber nicht weniger furios weiter. Ramy Bensebaini gab die Dortmunder Abwehr erneut der Lächerlichkeit preis (50.) und der eingewechselte Marcus Thuram machte den ersten Gladbacher Sieg seit mehr als sechs Jahren gegen Dortmund perfekt (79.).

Gldbach-Trainer Marco Rose: „Jetzt heißt es dranbleiben“

„Das sind immer die gleichen Fehler, die wir machen. Das stinkt gewaltig“, polterte BVB-Kapitän Marco Reus, der erneut schwach spielte. Trotz des insgesamt vor allem offensiv guten Spiels der Westfalen steckt der BVB nach dem 1:1 gegen Mainz, dem 1:2 in Leverkusen und dem erneuten Rückschlag in Gladbach nun in der Krise. „Ein Punkt ist natürlich zu wenig bei den Ansprüchen, die wir haben“, schimpfte BVB-Coach Edin Terzic zur Ausbeute der abgelaufenen Englischen Woche, an deren Ende Dortmund von Gladbach in der Tabelle überflügelt wurde und aus den Champions-League-Rängen fiel.

Gladbach hingegen ist im neuen Jahr weiter ungeschlagen. „Jetzt heißt es dranbleiben“, forderte Trainer Rose im Hinblick auf den Kampf um die Champions-League-Ränge.

Kapitän Lars Stindl äußerte sich nach dem Borussen-Gipfel auch zu Breel Embolo. Der 23 Jahre alte Schweizer war am vergangenen Wochenende nach dem 2:2 beim VfB Stuttgart noch in der Nacht zum Sonntag nach Essen gefahren, um dort nach eigener Aussage Basketball zu schauen. „Das geht in der aktuellen Pandemie-Lage nicht“, sagte Stindl.

(dpa)