Ein elektrisierendes Derby
Die Borussia fährt nach dem 4:1 gegen den HSV mit breiter Brust zum rheinischen Rivalen.
Mönchengladbach. Köln gegen Gladbach, Borussia gegen den FC - es gibt wohl kaum ein Spiel, das die Anhängerschaft beider Klubs so elektrisiert wie dieses Duell. Erfolge gegen den rheinischen Rivalen werden sowohl am Niederrhein als auch in der Domstadt gerne als die inoffizielle Westdeutsche Meisterschaft gefeiert, die unterlegene Mannschaft darf sich der wochenlangen Häme des Siegers gewiss sein.
Gut aus Gladbacher Sicht, dass am Samstag in der ausverkauften Kölner Arena mit Hans Meyer ein Fußballlehrer auf der Borussen-Bank sitzt, der genau weiß, wie man gegen die "Geißböcke" triumphiert. Viermal ist Meyer bislang als Bundesliga-Trainer auf den 1. FC Köln getroffen - und jedes Mal siegten Meyers Mannschaften. Natürlich schwang der 66-Jährige auch beim letzten Borussen-Sieg in Köln das Zepter (2:0 am 19. August 2001).
Von all diesem "Statistik-Kram" will sich Meyer aber nicht blenden lassen: "Das Spiel in Köln wird eine schwere Aufgabe, auch wenn wir nach dem 4:1 gegen den HSV mit einer etwas breiteren Brust dorthin fahren. Wir werden auf eine gut organisierte Mannschaft treffen, die zu Recht im guten Mittelfeld der Liga spielt", sagt Meyer. Verzichten muss die Borussia wohl auf Steve Gohouri, der wegen muskulärer Probleme die ganze Woche nicht trainieren konnte. "Es müsste ein Wunder geschehen, damit er dabei sein kann", so Meyer.
Definitiv fehlen werden Dante (Muskelfaserriss), van den Bergh (Innenbanddehnung im Knie) sowie Jaures (Trainingsrückstand). Der drohende Ausfall Gohouris könnte die nächste Bewährungschance für Roel Brouwers sein, der nach seiner frühen Einwechslung gegen den HSV eine starke Leistung in der Innenverteidigung ablieferte. "Roel hat einen tollen Charakter und es richtig stark gegen Hamburg gemacht. Er ist ein guter Spieler, das weiß ich. Ihm fehlt nur ein wenig die Dynamik, sonst wäre er sogar ein absoluter Top-Verteidiger", sagt Meyer.
In der Form vom vergangenen Wochenende könnte Brouwers dafür sorgen, dass FC-Stürmer Milivoje Novakovic auch im fünften Spiel in Folge ohne Treffer bleibt. "Ich fühle mich gut und hoffe, der Mannschaft auch in Köln helfen zu können. Wir wollen dort unbedingt was holen, auch für unsere Fans", sagt Brouwers, Gladbachs Torschütze bei der 1:2-Pleite im Hinspiel, die das Ende der Ära Luhukay bedeutete. "Da haben wir noch was gut zu machen", legt Marko Marin nach.