Eine ärgerliche Niederlage
Die Berliner gewannen gegen Bundesliga- Schlusslicht Gladbach mit 2:1 (2:0) und sind mit 43 Punkten erneut Spitze.
Berlin. Bundesliga-SchlusslichtBorussia Mönchengladbach hat im Kampf gegen den Abstieg einen bitterenRückschlag hinnehmen müssen. Die Mannschaft von Trainer Hans Meyerverlor am Samstag bei Hertha BSC mit 1:2 (0:2).
Die Berliner schoben sich mit diesem Erfolg zumindest vorübergehendan die Tabellenspitze, wohingegen die Gladbacher nunmehr vier PunkteRückstand auf Platz 15 aufweisen. "Eine ziemlich ärgerliche Niederlagefür uns. Wir haben in der zweiten Halbzeit richtig gut gespielt, Druckgemacht, aber zu wenige Chancen nutzen können. Sonst hätten wir hiereinen Punkt mitgenommen", sagte ein enttäuschter Marko Marin nach demSchlusspfiff.
Wie effektiver Fußball gespielt wird, zeigte Hertha BSC: Eiskaltschlugen die Berliner zu, nutzten jeden Fehler der Borussen-Abwehrgekonnt aus. Zunächst war es Voronin, der nach einem feinen Pass vonCicero den kollektiven Tiefschlaf der Gladbacher Hintermannschaft mitdem 1:0 (28.) bestrafte. Kurz vor der Pause durfte dann Dardai (44.)ohne nennenswerte Gegenwehr zum 2:0 erhöhen.
Spätestens zu diesem Zeitpunkt dürfte auch der letzte Borussen-Fangemerkt haben, wie sehr der erkrankte Tomas Galasek in der Defensivefehlte. Hertha hatte in Durchgang eins aus drei Chancen zwei Toregemacht - und die Borussia schien restlos bedient.Nach der Pause spielte allerdings nur noch eine Mannschaft vor 48.553im Olympiastadion auf, nämlich der VfL Borussia.
Doch selbst beste Einschussmöglichkeiten ließen die Borussenzunächst ungenutzt, vor allem der eingewechselte Oliver Neuville(55./57.) konnte zwei Riesen-Chancen nicht verwerten. In der 69.Spielminute machte es Michael Bradley dann besser. Per Strafstoßüberwand der US-Amerikaner Berlins Torhüter Drobny zum 1:2, Friedrichhatte zuvor den flinken Marin zu Fall gebracht.
"Den muss der Schiedsrichter pfeifen, der Berliner Abwehrspieler hatmich klar berührt", sagte Marin später. Nach dem Anschlusstrefferwarfen die Gladbacher alles nach vorne, agierten (Colautti, Marin,Lamidi) allerdings vor dem gegnerischen Tor viel zu hektisch. In derNachspielzeit verhinderte dann VfL-Torhüter Logan Bailly eine höhereNiederlage, als Berlins Domovchiyski völlig frei auf ihn zulief.
"Wir waren näher am 2:2 als Berlin am 3:1. Letztlich können wir unsfür unsere gute Leistung aber nichts kaufen und fahren ohne Punkte nachHause", lautete das Fazit von Borussias Tobias Levels, der erneut aufder linken Seite gespielt hatte. Am nächsten Spieltag wartet dernächste schwere Brocken auf die Elf vom Niederrhein: Dann ist der Hamburger SV im Borussia-Park zu Gast.
Lucien Favre (Trainer Hertha BSC): "Ich wusste, dass das ein ganzschwieriges Spiel für uns wird. So ist es ja dann auch in der zweitenHalbzeit gekommen. Ich bin einfach nur froh, dass wir die drei Punktehaben einfahren können. Man hat gesehen, welche Qualitäten dieGladbacher Mannschaft haben kann."
Hans Meyer (Trainer Borussia Mönchengladbach): "Auf einen Nennergebracht hat heute Herthas Cleverness obsiegt, wir waren in einigenSituationen zu leichtsinnig, haben zu nett gespielt."
Bailly: Hielt mehrere gefährliche Bälle, leistete sich jedoch auch ein, zwei Unsicherheiten, bei den Gegentoren machtlos , Note: 3+
Stalteri: Sah beim 0:1 schlecht aus, lässt Voronin einfach laufen, insgesamt eine dürftige Vorstellung, Note: 5
Gohouri: Wirkte engagiert und aufmerksam, Note: 3-Daems: Der Kapitän bei Herthas Führungstreffer mit schlechtem Stellungsspiel, erwischte einen schlechten Tag, Note: 5
Levels: Kämpfte, rackerte, solider Part auf der linken Seite, Note: 3-
Paauwe: Konnte Galasek in keiner Form ersetzen, schlief beim 0:1, spielte richtig schlecht, Note: 5
Bradley: Machte eine gute Partie, war meist an allen gefährlichen Borussen-Angriffen beteiligt, Note: 3+
Baumjohann: Konnte nicht so überzeugen wie in den Wochen zuvor, kam kaum zur Geltung, Note: 4
Matmour: Ohne Durchschlagskraft, ohne Torgefahr, ohne Fortune, Note: 5
Marin: Beschäftigte die Berliner Abwehr, holte den Strafstoß zum 1:2 heraus, Note: 3-
Friend: Erneut ein ziemlich blasses Auftreten des kanadischen Stürmers, Note: 5
Neuville: Hatte zwei große Chancen, vergab diese jedoch kläglich, Note: 5