Erster Sieg für Wiesinger - 2:1 gegen Gladbach
Nürnberg (dpa) - Der 1. FC Nürnberg hat sich mit einem Heimsieg gegen Borussia Mönchengladbach wichtige Zähler im Kampf gegen den Abstieg aus der Fußball-Bundesliga verschafft. Die Franken feierten mit dem 2:1 (2:0) den ersten Punkte-Dreier unter Neu-Trainer Michael Wiesinger.
Damit verdarben sie den Gladbachern den Sprung auf einen Europapokal-Platz. Timmy Simons brachte Nürnberg vor 37 793 Zuschauern per Foulelfmeter in der 4. Minute in Führung. Nach dem 2:0 durch Tomas Pekhart (30.) konnte der starke Patrick Herrmann (58.) nur noch den Anschlusstreffer für die Gäste erzielen. Der „Club“ ist damit Tabellen-14., Gladbach bleibt Siebter.
Während die Rheinländer erstmals nach neun Pflichtspielen wieder verloren, bleiben durch den FCN-Erfolg die Nichtabstiegsplätze für 1899 Hoffenheim sowie den FC Augsburg und Greuther Fürth in weiter Ferne. Deren Punktgewinne hatten den Druck auf Nürnberg schon vor dem Anpfiff erhöht. „Wir gucken nur auf uns, wir müssen hier zu Hause unsere Hausaufgaben erledigen“, warnte Wiesinger deshalb sein Team und drängte in seinem dritten Spiel seit der Amtsübernahme von Dieter Hecking auf den ersten Erfolg. „Wir wollen drei Punkte.“
Obwohl Thorben Marx beim Tackling in der dritten Minute gegen Mike Frantz noch klar zurückgezogen hatte, nutzte der Linksaußen die dankbare Gelegenheit, ging im Strafraum zu Boden und verleitete Schiedsrichter Florian Meyer zum schnellen Pfiff. Simons traf vom Punkt, ehe Tomas Pekhart für Nürnberg sogar nachlegte. Gladbachs Leistungssteigerung wurde nur noch durch den Anschlusstreffer von Patrick Herrmann belohnt.
„Ein Arbeitssieg, über den wir uns freuen“, meinte Wiesinger - zustandegekommen aber eben nicht gerade mit sportlicher Fairness. „Den Elfmeter muss man nicht geben“, gestand selbst Frantz später ein, meinte aber auch: „Das gleicht sich immer aus im Lauf einer Saison. Es wäre aber mir lieber gewesen, dass wir den Elfmeter nicht bekommen und das Spiel trotzdem gewonnen hätten“, sagte er. Dass sich der 26-Jährige hatte fallenlassen, erkannte auch Borussen-Verteidiger Roel Brouwers: „Es gab gar keine Berührung.“
Trotz des frühen Rückschlags zeigten sich die Gladbacher keineswegs beeindruckt, sondern drängten auf den schnellen Ausgleich. Nach feinem Solo des pfeilschnellen und technisch hochbegabten Herrmann, der auch Nürnbergs Torwart Raphael Schäfer ausspielte, rettete Hiroshi Kiyotake (8.) kurz vor der Linie. In einer temporeichen Partie sorgte vor allem Juniorennationalspieler Herrmann für die spielerischen Höhepunkte der Gäste. Dessen Distanzversuch parierte Schäfer jedoch sicher (36.), zudem zeichnete sich der Torhüter auch gegen Luuk de Jong (43.) aus.
Abgeklärter agierten die Franken und schalteten bei weniger als 30 Prozent Ballbesitz in der ersten Halbzeit aus einer kompakten Defensive bei ihren wenigen Vorstößen mustergültig um. Marx leitete mit einem fatalen Querpass einen Konter über Kiyotake ein, die öffnende Vorlage des Japaners verwertete Pekhart aus halblinker Position mit seinem dritten Saisontreffer zum 2:0.
Auch nach der Pause blieb die Partie umkämpft, Gladbach zeigte jedoch die zunächst vermisste Zielstrebigkeit. Nach einer Kopfballablage von de Jong sprintete Herrmann Nürnbergs Innenverteidiger Per Nilsson davon und ließ Schäfer keine Chance. Mit der Einwechslung von Peniel Mlapa für Lukas Rupp (60.), der nach den Ausfällen von Havard Nordtveit (Knieverletzung) und Granit Xhaka (Grippe) im defensiven Mittelfeld in die Startelf gerückt war, setzte Favre auf die volle Offensive. Zehn Minuten vor Ende musste Angreifer Mlapa allerdings gleich wieder angeschlagen vom Feld - und auch sein Ersatz Mike Hanke konnte in einer hitzigen und nickligen Schlussphase nicht mehr für den Ausgleich sorgen.