Favre will mit Hahn und Johnson Tempo erhöhen
Mönchengladbach (dpa) - Max Eberl strahlte nach dem Doppel-Sieg über das ganze Gesicht. Mit dem 3:1-Erfolg gegen den HSV schaffte Borussia Mönchengladbach einen weiteren Schritt Richtung Europapokal-Teilnahme, doch mindestens genauso wichtig war der Sieg im Rennen um den begehrten André Hahn.
„Es ist ein gutes Gefühl, gewonnen und zugleich die Zukunftsplanung vorangetrieben zu haben“, sagte Gladbachs Sportdirektor. Wie im Vorjahr im Fall von Max Kruse schnappten sich die Borussen auch diesmal einen jungen Spieler, der auf dem Markt für großes Interesse gesorgt hatte.
Dabei machten sich die Gladbacher wie bei Kruse eine festgeschriebene Ablösesumme zunutze, über die offiziell nichts bekanntwurde. Es dürfte sich jedoch um einen Betrag zwischen zwei und drei Millionen Euro handeln. Nach Torhüter Yann Sommer und Fabian Johnson ist der 23 Jahre alte Profi vom FC Augsburg schon der dritte Neuzugang für die nächste Spielzeit. Der pfeilschnelle Außenstürmer ist ein Spielertyp genau nach dem Geschmack von Lucien Favre. „Das ist eine gute Verpflichtung. Er ist jung und will lernen. Er kann in Gladbach den nächsten Schritt machen“, sagte der Borussen-Coach, der mit den Neuen vor allem das Tempo auf den Außenbahnen erhöhen will.
Auch Eberl schwärmt von dem Offensivspieler, den der FC Schalke, Borussia Dortmund oder Bayer Leverkusen ebenfalls gerne verpflichtet hätten. „Er hat eine unglaubliche Entwicklung gemacht und gehört zu den torgefährlichsten Außenbahnspielern der Liga“, sagte der Sportdirektor. Hahn, der am Niederrhein einen Vertrag bis 2018 erhält, hat einen rasanten Aufstieg hinter sich. Binnen 15 Monaten brachte er es vom Drittliga-Profi bei Kickers Offenbach bis zur Nationalmannschafts-Einladung zum letzten Länderspiel gegen Chile.
Mönchengladbach sei für ihn eine neue Herausforderung, „dort möchte ich den nächsten Schritt in meiner Entwicklung machen“, sagte der Noch-Augsburger. Beim FCA hätten sie Hahn gern behalten. „Seine Entwicklung in den letzten eineinhalb Jahren war sensationell“, befand Trainer Markus Weinzierl.
Darauf setzen auch die Gladbacher und wohl eher weniger auf eine Zukunft mit Juan Arango. Eberl betonte zwar, die Verpflichtung Hahns bedeute nicht die Trennung von Arango, dessen Vertrag im Sommer ausläuft. „Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun“, sagte Borussias Sportdirektor. Dennoch droht dem „Zauberfuß“ und Publikumsliebling nach fünf Jahren das Aus bei der Borussia.
Zumal in Ibrahima Traore vom VfB Stuttgart noch ein Kandidat für die linke Seite ausgeguckt ist. Und mit einem Platz auf der Bank ist Arango sicher nicht zu ködern. Dem Venezolaner sollen lukrative Angebote aus Mexiko und vom Persischen Golf vorliegen.