Borussia Mönchengladbach Gladbach gegen Stuttgart in der Spielanalyse

Mönchengladbach. Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach ist im DFB-Pokal seiner Favoritenrolle gerecht geworden. Die Fohlen-Elf setzt sich im Heim-Duell gegen Zweitligist VfB Stuttgart mit 2:0 (1:0) durch und zieht dank der Treffer von Fabian Johnson und Kapitän Lars Stindl ins Pokal-Achtelfinale ein.

Fabian Johnson feiert das 1:0.

Foto: Federico Gambarini

Bereits am Freitagabend hat Borussia ein weiteres Heimspiel vor der Brust. Dann kommt in der Meisterschaft die Frankfurter Eintracht an den Niederrhein.

Der Moment des Spiels: Es läuft die 84. Spielminute, als Lars Stindl mit seinem Schuss zum 2:0 alles klar macht in dieser weitestgehend einseitigen Partie. Was diesen Moment zusätzlich so besonders macht. Stindl hat somit bislang in jedem Pokalspiel für Borussia getroffen. Vier Pokaleinsätze als Fohlen — vier Treffer. Das ist zuvor nur Arie van Lent im Borussen-Trikot geglückt.

Pokal: Gladbach siegt 2:0 gegen Stuttgart
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Der Spieler des Spiels: Es sind nicht die Torschützen, sondern der brave Arbeiter Tony Jantschke, der sich diese Auszeichnung ergattert. Weil der Profi aus der Fohlen-Jugendakademie mit seinem grundsoliden Spiel samt der guten Zweikampfführung immer wieder brenzlige Situationen bereinigt und die Tugenden zeigt, die in solch einer Partie gefragt sind. Jantschke tut Borussia vor allem dann gut, wenn Rennen und Kämpfen im Vordergrund stehen.

Der Aufreger des Spiels: Es ist die Szene, in der die Fohlen-Fans sich kurz fragen: Schiri, bist du dir sicher? Schiedsrichter Günter Perl ist sich sicher, als er wenige Augenblicke nach der Gladbacher Führung André Hahn auf dem Solo-Lauf zum möglichen 2:0 zurückpfeift. Hahn hat bei der Ballannahme im Abseits gestanden, signalisiert der Assistent. Perl pfeift. Hahns Sturmlauf samt Ball am Fuß Richtung VfB-Schlussmann Langerak ist gestoppt.

Chronik des Spiels: Borussia startet zunächst träge in die Partie, es ist vielmehr Zweitligist Stuttgart, der für die ersten Hingucker sorgt. So, als Gladbachs Herrmann die Kugel herschenkt, Özcan plötzlich frei ist, doch Vestergaard in letzter Sekunde klären kann. Wenige Augenblicke später köpft Stuttgarts Tashchy drüber. Erstes Murren und Knurren im Borussia-Park. Bis Jantschke den Ball erobert und die Fohlen blitzschnell aufspielen. Dahoud, Herrmann, dann Hahn, der per Hacke auf Johnson ablegt. Dieser bleibt freistehend ganz ruhig vor Schlussmann Langerak - 1:0. Wieder Borussia: Johnson auf Jantschke, der jedoch an Langerak scheitert. Noch Mal die Fohlen. Hahn kann Langerak nicht bezwingen. Halbzeit. Gleich nach der Pause lassen die Fohlen die Vorentscheidung liegen. Jantschke schickt Johnson auf die Reise, der frei nochmal quer auf Hahn legt. Docht der trifft statt des leeren Tores den zurückeilenden Langerak. Fünf Minuten später erneut Hahn frei vor Langerak. Wieder siegt der Torhüter. Gladbach lässt die Schwaben im Spiel, die sind allerdings offensiv zu harmlos, um dem Favoriten wehzutun. Ein Schuss des eingewechselten Maxim, den Sommer halten muss - das ist alles. Zu wenig, zumal Kapitän Stindl fünf Minuten vor dem Abpfiff mit einem herrlichen Schuss zum 2:0 alles klarmacht. Die Fohlen sind im Pokal weiter.

Stimmen zum Spiel

André Schubert (Trainer Borussia Mönchengladbach): „Wir sind sehr zufrieden, weil wir gegen eine sehr gute Mannschaft gewonnen haben. Uns war klar, dass es keine einfache Aufgabe wird und wir Geduld brauchen. Ich hätte mich gefreut, wenn sich meine Mannschaft noch mit ein, zwei Toren mehr belohnt hätte. Vor dem Spiel haben wir gesagt, dass wir unbedingt weiterkommen wollen — wir sind weiter. Darüber sind wir sehr froh.“

Hannes Wolf (Trainer VfB Stuttgart): „Wir haben in den ersten 30 Minuten gut gespielt und eigentlich nichts zugelassen. Es gab einige Momente, in denen wir gut nach vorne gespielt, dann aber die Geschwindigkeit verloren haben. Dadurch sind wir nicht zu den ganz klaren Abschlüssen gekommen. Zu diesem Zeitpunkt war ich zufrieden. Das erste Gegentor ist in einer Situation entstanden, in der wir zu offenstanden, trotzdem den Ball gewonnen, diesen im eigenen Konter aber wieder verloren haben und ausgekontert wurden. Danach ist das Spiel gekippt. Auch in der zweiten Halbzeit haben wir uns noch ein, zwei Abschlüsse erspielt — mit dem 0:2 war es aber vorbei.“