Gladbach jubelt nach einem 0:0

Augsburg feiert im Borussia-Park den Klassenerhalt, die Fans der Borussia die scheidenden Stars Reus, Dante und Neustädter.

Mönchengladbach. Blumen, Beifall, Emotionen. Fast alles drehte sich im Borussia-Park um den Abschied von Dante, Roman Neustädter und nicht zuletzt Gladbachs Superstar Marco Reus (auf dem Foto mit Trainer Lucien Favre). Der letzte heimische Auftritt im Trikot der niederrheinischen Borussia gegen den FC Augsburg (0:0) hatte stimmungsvoll begonnen und ging ausgelassen zu Ende — mit einem ungestümen Tänzchen des scheidenden VfL-Trios vor der Nordkurve und krächzendem Gesang.

Und als zu guter Letzt auch noch Trainer Lucien Favre zum finalen Schlusspunkt auf dem Spielfeld erschien und sich tief verneigte, konnte der Vorhang in der Gladbacher Arena nach einer überwältigenden Saison fallen. Platz vier sicher, die Champions-League-Qualifikation definitiv geschafft, nach 16-jährigem internationalem Leerlauf kann die Tour durch Europa beginnen. Mehr war kaum möglich, oder Monsieur Favre? „Die ersten Drei in der Bundesliga waren einfach besser, das muss man so akzeptieren“, sagte der 54 Jahre alte Schweizer, „nüchtern betrachtet hat uns der Pokal-K.o. gegen die Bayern schwer zugesetzt und richtig wehgetan. Das haben wir nicht verkraftet.“ Ob die Champions League nun über Umwege noch erreicht wird oder die Europa League auf den Niederrhein-Klub wartet, auf diese Fragen geben die beiden Play-off-Spiele Ende August Antwort.

So oder so ist die Herausforderung beim fünffachen Deutschen Meister nach einer Zeit des Mittelmaßes groß. Gilt es doch, mit den Erlösen für Reus und Dante (22 Millionen Euro), dem zu erwartenden Geldsegen von der Uefa und den Pokaleinnahmen optimale Rahmenbedingungen und durch sinnvolle Zugänge ein neues Fundament für Trainer Lucien Favre zu schaffen.

Die letzten 90 Minuten in der Gladbacher Fußballarena, die bis Ende des Jahres auf jeden Fall vier Europapokalspiele erleben wird, waren kaum dazu angetan, das Adrenalin in die Höhe zu treiben.

So blieb es bei den emotionalen Momenten vor und nach dem Spiel, zu denen auch der famose Aufsteiger aus Augsburg beitrug. Dessen Trainer Jos Luhukay genoss den Klassenerhalt von Stolz erfüllt. „Leidenschaft versetzt Berge“, stand auf dem T-Shirt, das der Niederländer trug. „Es ist einfach fantastisch.“