Gladbach: Lucien Favre kokettiert mit Rücktritt
Gladbach und sein Trainer üben den Umgang mit Niederlagen.
Mönchengladbach. „Okay?“, fragte Lucien Favre. Es war alles beantwortet. „Olé“, sagte der Schweizer, rieb dabei energisch die Hände gegeneinander und verschwand in die Nacht.
Ein Abgang mit Ansage. Denn Mönchengladbachs Cheftrainer hatte wenige Sekunden zuvor so etwas wie seinen Rücktritt angeboten. Ob er sich Sorgen mache nach dem 0:1 gegen Leverkusen — der dritten Niederlage in Folge, dem fünften sieglosen Spiel in Serie?
„Mir egal“, lautete seine Antwort, die auch aus einem Schnellfeuergewehr hätte kommen können. „Ich mache mein Bestes. Ich arbeite daran. Ich werde das schaffen“, sagte Favre. „Wenn ich das nicht schaffe, werde ich die Konsequenzen auch selbst ziehen.“
Aber so leichtfertig wird Favre seine Mission in Gladbach nicht beenden. Er kokettiert eher damit. Dabei ist Vieles neu in Gladbach — auf für ihn. Dass sein Team dreimal in Folge verliert, es kaum mehr Torchancen kreiert, extrem anfällig gegen Konter ist — wie beim 0:1 durch Son, gleich reihenweise Profis außer Form spielen.
Und dass seine Mannschaft zu früh die Geduld verliert, dadurch Abspielfehler produziert. So entwickeln die Gladbacher aus ihrer eigenen Fahrigkeit die Gefahr für Gegentore. Drei der letzten vier Treffer kassierten sie nach Ballverlusten am gegnerischen Strafraum.
Den Gladbachern fehlen momentan jene Details im Spiel, die sie im Herbst beherzigten. Am Samstag bietet sich die Möglichkeit zur Trendwende. Im Treffen der Krisenclubs an der Weser bei Werder Bremen.