Gladbachs dritte Schlappe in Serie

Gladbach wartet nach dem 0:1 gegen Bayer im neuen Jahr weiter auf Zählbares.

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Mönchengladbach. Null Punkte aus drei Spielen — Borussia hat den schlechtesten Rückrundenauftakt der Klubgeschichte hingelegt.

„Das haben wir uns bei aller Schwere des Programm anders vorgestellt“, sagt Max Eberl. Der Sportdirektor war wie alle anderen Borussen nach der jüngsten Derby-Pleite (0:1) gegen Bayer Leverkusen sichtlich angefressen, verstand es zugleich aber auch, bei allem Negativtrend Besonnenheit zu vermitteln.

„Es wird keine Brandreden geben, ebenso keine Krisensitzungen“, so Eberl. Nachvollziehbar, da trotz der nicht wegzudiskutierenden Ergebniskrise zumindest auf den ersten Blick kein allzu großer Schaden entstanden ist. Die Fohlen befinden sich auf dem immer noch beachtlichen fünften Tabellenplatz.

Allerdings ist der Vorsprung auf die Verfolger in Sachen Europa League auf zwei Punkte geschrumpft, dazu der Rückstand auf die Champions-League-Plätze größer geworden. Die rosigen Aussichten und Europapokal-Hoffnungen, die eine sensationelle Hinrunde mit 33 Punkten und Platz drei zu Recht am Niederrhein hatte wachsen lassen, sind in Gefahr.

Gladbach verliert zu Hause gegen Leverkusen 0:1
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Gladbach verliert zu Hause gegen Leverkusen 0:1

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Dass dies den engsten Zirkel im Borussia-Park in Besorgnis versetzt, davon ist auszugehen. Zumal erstmals in der Ära von Trainer Lucien Favre dessen Gegenmaßnahmen nicht auf Anhieb greifen. Der Schweizer bekommt bislang die nicht zu übersehenden Defizite wie mangelnde Durchschlagskraft in der Offensive, leichtfertige Ballverluste im Aufbauspiel oder das naive Defensivverhalten bei gegnerischen Kontern nicht in den Griff.

„Wir müssen hart arbeiten“, sagt Mittelfeldspieler Christoph Kramer. Der 22-Jährige sparte nach dem verpatzten Leverkusen-Duell und der zweiten Heimniederlage in Folge nicht mit Selbstkritik. „Wir hatten zu viele leichte Ballverluste und haben zu wenige Torchancen kreiert.

Unabhängig davon, dass wir Bayern und Leverkusen zu Hause hatten.“ Dass nun der freie Fall drohe, das befürchte er nicht. „Wir müssen uns jetzt keine Krise einreden. In der Hinrunde hätten wir das Spiel mit unserem positiven Lauf gewonnen.“

Es gelte nun, einige Kleinigkeiten zu verbessern und sich das „Quäntchen Glück“ wieder zu erarbeiten. Er sei zuversichtlich, dass die Fohlen-Elf beim nächsten Liga-Duell in Bremen am Samstag wieder in die Erfolgsspur finden wird. Denn wirklich Schlimmes sei nicht passiert.

„Wir hatten zum selben Zeitpunkt in der Hinrunde drei Punkte mehr. Und drei Punkte sind ein Spiel“, so Kramer. Das können die Borussen aber auch nur rasch wieder korrigieren, wenn an der Weser wie im Hinspiel ein Dreier eingefahren wird.