Borussia Mönchengladbach Yann Sommer setzt das nächste dicke Ausrufezeichen

Mönchengladbach · Die Fohlen gehen mit einem Heimrekord in die Winterpause. Der Mann zwischen den Pfosten überzeugte beim letzten Spiel vor heimischer Kulisse mit einer Glanztat - die Partie in der Analyse.

Die Fohlen verabschieden sich vom Heimpublikum.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Borussia Mönchengladbach bleibt in der Fußball-Bundesliga in der Erfolgsspur. Die Elf vom Niederrhein setzte sich am 16. Spieltag mit 2:0 gegen Aufsteiger Nürnberg durch und stellte zugleich einen neuen Vereinsrekord auf. Erstmals gewann der VfL alle Hinrunden-Heimspiele. Insgesamt hat Gladbach in der Liga nun saisonübergreifend elf Mal in Folge vor eigenem Publikum den Platz als Sieger verlassen. Die Torschützen gegen Nürnberg hießen Hazard und Plea, die mit ihren Treffern Dieter Hecking (400. Liga-Spiel als Cheftrainer) ein erfolgreiches Jubiläum bescherten. Zum Abschluss der Hinrunde tritt der VfL Borussia nun am Freitag im Spitzenspiel bei Herbstmeister Dortmund an.

Der Moment des Spiels

Gute Stürmer können mit einer Aktion ein ganzes Spiel entscheiden. Alassane Plea hat gegen Nürnberg bewiesen, dass er nicht viele Chancen braucht, um den Unterschied auszumachen. Wenige Minuten vor Abpfiff bekam der Franzose den perfekten Pass (Cuisance), welchen es braucht, um den Gegner auszuknocken. Plea lief der Defensive auf und davon und vollendete zum 2:0. Unangenehme Nürnberger waren so besiegt.

Der Aufreger des Spiels

„Schiri, das ist doch niemals ein Elfer gewesen!“ Die Nürnberger spuckten Gift und Galle vor Wut, als Schiedsrichter Robert Schröder kurz vor dem Pausenpfiff auf Strafstoß für Borussia entschieden hatte. Neuhaus war im Nürnberger Strafraum zu Fall gekommen, Petrak sollte das Fohlen gefoult haben. Schröder blieb nach Rücksprache mit dem Videoassistenten bei seiner Entscheidung, was die Gäste für einige Sekunden nicht akzeptieren wollten und heftig protestierten. Erst nachdem Schröder mit einer Flut von Gelben Karte drohte, gaben sie den Elfmeterpunkt frei.

Der Fehlschuss des Spiels

Da wollte es Borussias Thorgan Hazard im Panenka-Style machen und den Strafstoß lässig ins Tor lupfen. Doch die Kunstschuss-Nummer erwies sich als Rohrkrepierer, der Ball segelte über die Latte Richtung Tribüne. „Das war gar nicht gut von mir“, gestand Hazard später.

Der Pechvogel des Spiels

Wieder einmal musste ein Gladbacher Verteidiger vorzeitig ein Heimspiel mit einer blutenden Kopfverletzung beenden. Dieses Mal erwischte es den Schweizer Nationalspieler Nico Elvedi, der Mitte der zweiten Halbzeit mit Nürnbergs Ewerton zusammengerauscht war. Elvedis Platzwunde wurde gleich getackert, doch weiterspielen konnte das Fohlen nicht mehr. Ein Einsatz Freitag im Spitzenspiel beim BVB soll jedoch möglich sein.

Die Rettungstat des Spiels

Extraklasse – so urteilten zahlreiche Beobachter über die Aktion von Borussias Torhüter Yann Sommer, als gleich zu Beginn nach einem abgefälschten Schuss der Ball an die Unterkante der Torlatte klatschte, von dort vors leere Fohlen-Tor sprang und Nürnbergs Zrelak eigentlich nur einköpfen brauchte. Aber Sommer reagierte blitzschnell und bekam in der Rückwärtsbewegung (!) noch die Faust an den Ball – damit verhinderte der Schweizer Nationalkeeper den Führungstreffer der Gäste.

Die Stimmen zum Spiel:

Dieter Hecking (Borussia Mönchengladbach):

„Wir haben nicht viel zugelassen, in den ersten zwei Minuten lediglich eine Chance für Nürnberg. Das muss man erst mal so spielen. Wir selber hatten in der ersten Hälfte drei, vier klare Torchancen, darunter der verschossene Elfmeter. Nürnberg hat es aber auch nicht schlecht gemacht und versucht mitzuspielen. Wir haben aber trotzdem unsere Ordnung gehabt. In der Pause war uns klar, dass wir irgendwann das Tor machen müssen. Das ist uns hervorragend gelungen kurz nach Wiederanpfiff. Danach hatten wir mehrere Hundertprozentige und hätten das 2:0 früher machen müssen. Letztendlich wollten wir den Sieg unbedingt und haben es geschafft. Jetzt gilt es, kurz durchzuatmen und uns dann auf Freitagabend vorzubereiten.“

Michael Köllner (1. FC Nürnberg):

„Wir haben viel richtig gemacht, ein sehr gutes Spiel gezeigt und zu Beginn des Spiels zwei riesen Chancen gehabt, um in Führung zu gehen. Leider haben wir verpasst, diese Chancen zu nutzen. Spielentscheidend war dann, was vor dem 0:1 passiert ist: Der Schiedsrichter pfeift uns den Vorteil zurück. Das war für mich spielentscheidend, weil wir sonst in Überzahl aufs Tor laufen. Dann hätten wir in Führung gehen können. Dann wäre das Ergebnis wahrscheinlich ein anderes gewesen.“