Borussia Mönchengladbach Gladbachs Hecking vorm Derby gegen Köln: "Die Brisanz ist mir schon bewusst"

Für Mönchengladbachs Trainer Dieter Hecking steht am Samstag das erste Derby gegen Köln an. Auch in der Kabine dreht sich seit Tagen alles um das rheinische Duell.

Für Mönchengladbachs Trainer Dieter Hecking steht am Samstag das erste Derby gegen Köln an.

Für Mönchengladbachs Trainer Dieter Hecking steht am Samstag das erste Derby gegen Köln an.

Foto: dpa

Mönchengladbach. Es ist sein erstes Derby mit Borussia Mönchengladbach. „Natürlich ist das ein zentrales Thema, wenn Gladbach auf Köln trifft. Das lässt sich nun einmal nicht vermeiden“, sagt Gladbachs Cheftrainer Dieter Hecking, „die Brisanz ist mir schon bewusst. Zweifellos ist es ein besonderes Spiel auch für mich. Das gewisse Kribbeln kommt sicher noch.“

Auch in der Kabine dreht sich seit Tagen alles um das rheinische Duell am Samstagnachmittag im ausverkauften Kölner Stadion. „Die Jungs wissen doch auch, um was es geht, was auf dem Spiel steht“, fährt Gladbachs Coach fort. Auch für Laszlo Benes ist es das erste rheinische Derby, das zum 86. Mal in der Bundeslliga aufgeführt wird. Dass der „Sechser“ nach seinem Aufsehen erregenden Debüt am Mittwoch gegen Berlin, gekrönt durch den Siegtreffer, wieder auflaufen wird, ist mehr als wahrscheinlich.

Zwar ist Tobias Strobl nach seiner abgesessenen Sperre wieder einsatzfähig und ein Konkurrent, doch Hecking ist von dem noch nicht einmal 20 Jahre alten Slowaken geradezu begeistert, sofern man dem stoischen Westfalen solche Fähigkeiten überhaupt unterstellt. Immerhin attestierte der Trainer dem jungen Benes am Freitag neben seinem Spielverständnis auch eine gewisse Zweikampfhärte, die gegen die Berliner vielleicht noch nicht so zum Tragen kam. Hecking: „Von wegen, Laszlo ist auch jemand, der einem weh tun kann und schon einmal hinlangt, wenn es sein muss. Das sehe ich im Training. Ich habe null Bedenken.“

Genau solche Tugenden könnten gegen die gewöhnlich sehr körperbetont agierenden Kölner von Vorteil sein, wenn es am Nachmittag um die Vormachtstellung am Rhein und um eine gute Ausgangsposition im Kampf um die Europapokalplätze geht. Zwar hat Köln momentan als Tabellenfünfter die Nase vorn (40 Zähler, Gladbach Neunter, 36 Punkte), doch das kann sich auf der Zielgeraden der Saison durchaus noch ändern. Allerdings ist sich Hecking der Schwere der Aufgabe bewusst, weist die Favoritenrolle von sich: „Die Kölner spielen eine gute Saison, haben Qualität. Sie sind die Favoriten. Aber wer am Ende in diesem Derby erfolgreich sein wird, muss sich herausstellen. Wir geben alles, um zu gewinnen.“

Gladbachs Sportdirektor Max Eberl erwartet ein rassiges Duell auf Augenhöhe: „Köln träumt von Europa, hat ein stabiles Team und einen herausragenden Mittelstürmer. Wir müssen Modeste ausschalten.“ Ansonsten wünscht sich Eberl einen stimmungsvollen Nachmittag und ein Spiel, in dem der Fußball die Oberhand hat. „Früher gab es keinen Platzsturm oder geklaute Fahnen. Ich habe genug Derbys erlebt. Voller Spannung und Brisanz. Aber immer ist alles im Rahmen geblieben.

Ich hoffe, dass es friedlich bleibt und nicht irgendwelche Vollidioten alles kaputt machen“, sagte Mönchengladbachs Manager, „die Fanprojekte beider Seiten haben sich getroffen, man will es gemeinschaftlich hinkriegen.“ Sollte es Zwischenfälle geben, fürchtet der Sportchef des niederrheinischen Traditionsklubs einen nachhaltigen Ausschluss von Fans. „Im vergangenen Jahr haben wir zwei Derbys ohne Gästefans erlebt. Das hat uns allen nicht gefallen. Deshalb finde ich es gut, dass wir dieses Mal wieder das volle Kontingent bekommen haben.“

Und: Nach der Geburt seiner Zwillingstöchter ist Raffael am Samstag wieder im Kader der Fohlen Elf. Ob der Brasilianer von Anfang an zum Zug kommt, ließ Trainer Hecking offen. Definitiv fehlen werden die verletzten Stammspieler Jantschke, Kramer und Johnson.