Hitzige Hauptversammlung

Mitglieder der Borussia stellen die Weichen für die Zukunft. Opposition will neue Strukturen.

Mönchengladbach. Den Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga hat Borussia Mönchengladbach gesichert. Nun konzentriert sich der Verein auf die mit Spannung erwartete Jahreshauptversammlung. Sie beginnt am Sonntag um 12 Uhr im Borussia-Park und verspricht, hitzig zu werden. Schon im Vorfeld gab es heftige Auseinandersetzungen zwischen der „Initiative Borussia“ und der „Mitgliederoffensive 2007/11“. Die Organisatoren stocken die Zahl der Ordner vorsichtshalber auf. Sie erwarten wegen der Diskussionen mehr Teilnehmer als in den vergangenen Jahren. Zu einer Schätzung der Besucherzahlen will man sich im Vorfeld nicht hinreißen lassen.

7500 Mitglieder finden Platz auf dem Unter- und Oberrang der Südtribüne, auf der die Versammlung abgehalten werden soll. Sollte der Ansturm größer sein, können die Eckblöcke geöffnet werden. In den vergangenen Jahren waren jeweils rund 3000 der mehr als 46 000 Mitglieder des VfL Borussia zur Jahreshauptversammlung gekommen.

Hermann Jansen, Vorsitzender des Aufsichtsrates, ruft auf der Borussen-Homepage alle Mitglieder dazu auf, ihre Stimme abzugeben. Er habe bereits stürmische Phasen, sportliche Talfahrten und Führungskrisen in der Vereinsführung erlebt. „Noch nie aber haben wir es erlebt, dass eine oppositionelle Gruppe über die Öffentlichkeit versucht, Unruhe in den Verein zu bringen und einen Umsturz herbeizuführen.“ Jansen spricht von einer „feindlichen Übernahme“ durch die Initiative Borussia. Auf der Tagesordnung stehen Abstimmungen zu vier Anträgen auf Satzungsänderungen, einen von der „Initiative Borussia“, drei von der „Mitgliederoffensive 2007/11“.

Die Initiative um Frontman Stefan Effenberg fordert, dass die Mitglieder in Zukunft den Präsidenten, den Vizepräsidenten, den Ehrenrat und den Leiter von Ordnungs- und Kassendienst wählen und nicht mehr der Aufsichtsrat. Zudem soll ein Aufsichtsratsmitglied von einem Fanclub gestellt wird. Für diesen Antrag braucht die Initiative eine Zweidrittel-Mehrheit.

Die Mitgliederoffensive 2007/2011 hat die Anträge von Juristen prüfen lassen. Die Forderungen seien weder mit der aktuellen Satzung noch mit dem Vereinsrecht vereinbar. Auch Borussia Mönchengladbach hat seine Anwälte darauf angesetzt. Formal lägen keine Bedenken vor. Ob der Antrag inhaltlich zulässig ist, sei jedoch fraglich. Diese Prüfung müsse bei einem Votum der Mitgliederversammlung das Registergericht vornehmen, das die Änderungen ins Vereinsregister eintragen müsste.

Liveticker: Die Westdeutsche Zeitung berichtet am Sonntag im Internet von der Jahreshauptversammlung.