Holtby freut sich auf die Rückkehr in die Heimat

Der Mittelfeldspieler gastiert mit Mainz am Samstag bei Borussia. Mutter Heidi hofft, dass er nach dem Spiel nach Hause darf.

Mönchengladbach. Im Erkelenzer Stadtteil Gerderath sind die 4520 Einwohner hauptsächlich Fans des Fußball-Bundesligisten Borussia Mönchengladbach. Doch am kommenden Samstag könnte die Liebe zur Borussia "gespalten" sein. Der Grund: Lewis Holtby (20), Gerderaths berühmtester Sohn, kommt mit seinem Klub, dem FSV Mainz 05, in seine Heimat.

"Als die Mainzer im DFB-Pokal kürzlich in Aachen gespielt haben, ist eine ganze Abordnung aus unserem Ort zum Tivoli gefahren, um Lewis anzufeuern. Dies wird wohl am Samstag in Gladbach genauso sein", vermutet Iris Winters, Geschäftsführerin von Holtbys Heimatverein Sparta Gerderath.

Dort wuchs Lewis Holtby auf, wurde sogar von seinem englischen Vater Chris und seiner deutschen Mutter Heidi in den ersten Jahren persönlich trainiert. Mit elf Jahren wechselte der junge Stürmer dann zu seinem Lieblingsverein Borussia Mönchengladbach.

Dort kickte er drei Jahre, ohne die ganz große Wertschätzung zu genießen. Denn er saß oft nur auf der Bank, wollte aber unbedingt spielen. "Du bist körperlich einfach noch nicht robust genug", erklärte ihm sein damaliger Jugendtrainer bei der Borussia. Was für ein Irrtum. Lewis zog es zur Alemannia nach Aachen, wo er den Durchbruch schaffte, sogar zur U18-Nationalmannschaft berufen wurde. Felix Magath holte den schnellen, trickreichen Angreifer vom Tivoli nach Schalke. Dort wurde Lewis erst nach Bochum und zu Beginn der Saison nach Mainz ausgeliehen.

In Mainz "zaubert" der Spaßfußballer seit Wochen gemeinsam mit seinem Freund Andre Schürrle für die 05er. Der Lohn: Lewis wurde von Bundestrainer Jogi Löw zum Länderspiel am gestrigen Abend mit der Nationalmannschaft in Schweden eingeladen.

Doch Holtby blickt schon ein paar Tage voraus "Ich freue mich riesig auf das Spiel in Mönchengladbach, da werden meine Mutter und viele Freunde von mir sein", sagt der Jung-Nationalspieler, der ausdrücklich betont, dass er immer noch einen sehr guten Draht zur Borussia hat. Kein Wunder, spielt doch Bruder Joshua (14) immer noch bei der Borussia.

Mutter Heide Holtby hofft indes, dass Lewis nach dem Match mit nach Hause ins nahe Gerderath darf und nicht gleich zurück mit der Mannschaft nach Mainz muss. Heidi Holtby: "Es gibt schließlich viel zu erzählen."