Unternehmens-Entwicklung Hotel-Eröffnung - Boom im Borussiapark von Gladbach
Mönchengladbach · Am Mittwoch eröffnet Bundesligist Borussia Mönchengladbach das Hotel am Stadion. Gladbach erreicht damit die nächste Stufe der Unternehmensentwicklung.
In der Bundesliga ist Borussia Mönchengladbach auch trotz des 0:3 gegen Hertha BSC auf Kurs Champions-League. Und auch abseits des Rasens geht der Verein mit Verve in die Offensive. Mit der Fertigstellung des neuen, sechsstöckigen Hotels, das mit dem Stadion an der Hennes-Weisweiler-Allee durch ein großzügiges Foyer verbunden ist, erreicht der VfL Borussia die nächste Stufe in seiner Unternehmens-Entwicklung.
Am Mittwoch wird das neue Aushängeschild des Vereins, ein moderner Komplex aus Stahl, Glas und Beton, eröffnet. „Mit dem Hotel wollen wir unseren Anhängern noch mehr Borussia bieten als bisher“, verspricht Gladbach-Präsident Rolf Königs. Das Service-Paket für den gut betuchten Anhänger könnte dann so aussehen: erst Fußball gucken, dann mit Freunden fachsimpeln und gepflegt speisen, schließlich übernachten. Alles auf kurzen Wegen.
Rund 31 Millionen Euro hat das Projekt gekostet, ein Drittel zahlen die Gladbacher aus eigener Tasche, der Rest läuft über ein Darlehen des Hauptsponsors Postbank. Das Vier-Sterne-Hotel – Betreiber ist die H-Hotels AG, Bad Arolsen - verfügt über 131 Zimmer mit eigener Note, im Einklang mit der lebendigen Geschichte der Fohlen Elf. Auf dem Kissen prangt die Raute, an der Tapete spielt Günter Netzer Fußball. In dem acht Grad schrägen Hotelkomplex, der optisch an die an den Stirnseiten des Gebäudes platzierte Borussen-Raute erinnern soll, wird in Kürze auch das Vereinsmuseum eingeweiht, darüber hinaus gibt es einen großen Fanshop, Arztpraxen, ein Rehazentrum sowie weitere Büroräume.
Geld soll auch verdient werden. Gab es bis dato 400 Veranstaltungen pro Jahr in den Räumlichkeiten des Traditionsvereins, so peilen die Verantwortlichen jetzt die doppelte Zahl an. Da das neue Internatsgebäude für die Nachwuchsabteilung mit 24 Apartments in Nähe der Trainingsplätze in Kürze fertig sind, ist der Verein gut aufgestellt. „Das neue Jugend-Internat ist ein Muss“, sagt Sportdirektor Max Eberl, „der Fohlenstall bei uns im Stadion ist mit zwölf Spielern zu klein geworden.“
Seit der Eröffnung des Borussia-Parks im Sommer 2004 wurden Investitionen auf eigenem Grund für rund 100 Millionen Euro in die Hand genommen. „Sämtliche Rechte liegen zu 100 Prozent in unseren Händen, wir sind also Herr im eigenen Haus“, sagt Geschäftsführer Stephan Schippers. Der Erstligist machte 2017 einen Umsatz von knapp 170 Millionen Euro, der Gewinn lag bei 6,6 Millionen Euro. Die Eigenkapitalquote belief sich auf mehr als 40 Prozent, ein für die Liquidität eines Unternehmens starker Wert. Das nächste Projekt befindet sich bereits in der Planung: Auf dem vereinseigenen Gelände soll in naher Zukunft ein Lizenzspielerhaus errichtet werden. „Das wäre dann der nächste Schritt in die Zukunft“, sagt Schippers.