Im Klassiker droht der Ausfall von Martin Stranzl

Am Samstag fällt die Entscheidung über den Bayern-Einsatz.

Mönchengladbach. Der Bundesliga-Klassiker ist schon lange kein Duell auf Augenhöhe mehr. In Gladbach trösten sich die Fans seit Jahren mit den alten Geschichten vom Hurra-Fußball der Fohlen-Elf über den Alltag Abstiegskampf hinweg. Beim Vorzeigeklub FC Bayern hingegen hat eine titellose Spielzeit wie die letzte ein schweres Erdbeben zur Folge.

„Sie sind der Favorit, klarer Fall“, redet Borussias Trainer Lucien Favre vor dem Ligaauftakt am Sonntag (17.30 Uhr) in der mit 69.000 Zuschauern ausverkauften Münchner Allianz-Arena gar nicht erst um den heißen Brei herum. „Natürlich wissen alle Mannschaften zu Beginn nicht genau, wo sie stehen. Auch Bayern München nicht. Aber das ist eine Top-Mannschaft, sie wollen den Titel.“

Chancenlos sei der VfL jedoch nicht. Zwar kennt der Schweizer die düstere Borussen-Bilanz beim ehemaligen Erzrivalen — nur ein Sieg in 43 Anläufen — sagt aber: „Wir haben in der letzten Rückrunde gezeigt, dass wir gegen solche Mannschaften bestehen können.“

Favres dezenter Hinweis auf die Qualitäten seiner Elf sind nicht unbegründet. Mit Juan Arango steht ihm rechtzeitig ein wichtiger Offensiv-Stratege zur Verfügung. Arangos gewiefte Flanken und Pässe, die Tempo-Dribblings eines Marco Reus oder die Kaltschnäuzigkeit von Stürmer Igor de Camargo können auch die Hintermannschaft des Rekordmeisters ins Wanken bringen.

Bei den Bayern dürften die Macher kurz aufhorchen, wenn Gladbachs Jungstar Reus ankündigt: „Ich bin auf einem guten Weg zur alten Leistungsstärke. Diesmal wollen wir da was mitnehmen.“ Einzig der drohende Ausfall von Innenverteidiger Martin Stranzl (Waden-Probleme) drückt die Stimmung.

Besteht Stranzl am Samstag den letzten Belastungstest nicht, rückt Roel Brouwers ins Abwehrzentrum. Favre: „Er hat oft genug gezeigt, dass er es kann.“ Die Ausnahmekönner Arjen Robben und Franck Ribery sollen bei den Bayern auflaufen können. Jupp Heynckes: „Man wird einen anderen FC Bayern sehen als im letzten Jahr.“