Thema Sicherheit In Gladbach werden Ordner vor ihrer Einstellung polizeilich überprüft

Der Bericht über islamistische Gefährder als Ordner in Bundesliga-Stadien hat Besorgnis ausgelöst. Borussia Mönchengladbach sieht sich durch strenge Kontrollen davor geschützt.

Foto: Jürgen Körting

Die Meldung löste Besorgnis aus. Am Freitag hatte der WDR berichtet, dass laut seiner Recherche zwei für Bundesliga-Aufsteiger SC Paderborn 07 tätige Sicherheitskräfte - die über ein Paderborner Subunternehmen auch für Werder Bremen im Weserstadion arbeiteten - Kontakt zu gewaltbereiten Islamisten gehabt haben. Die beiden Brüder aus Tschetschenien hatten Fotos von sich in den zwei Stadien in die sozialen Netzwerke gestellt.

"Wie kommen Männer aus solchen Kreisen als Sicherheitskräfte in ein Stadion?" Diese Frage des WDR hat die beiden Vereine veranlasst, die Polizei zu informieren. Inzwischen ermittelt sogar der Staatschutz in Bielefeld. Die Gewerkschaft der Polizei ist alarmiert. Der stellvertretende Bundesvorsitzende Michael Mertens sagte dem WDR: "Bei den Erkenntnissen, die da jetzt im Raum stehen, ist auf jeden Fall ein Sicherheitsrisiko erkennbar. Das darf so nicht passieren. Da müssen die Vereine und die DFL auch in ihrem eigenem Interesse reagieren."

Wie sicher also ist der Besuch eines Bundesliga-Spiels? Auf welcher Basis stellen die Vereine Mitarbeiter für den Sicherheitsbereich ein? Die WZ nutzte am Rande des Trainingslagers von Borussia Mönchengladbach am Tegernsee die Gelegenheit, um Borussias diesbezügliche Kriterien zu erfragen. Mediendirektor Markus Aretz nahm sich dafür Zeit und erläuterte:

Die Mitarbeit im Ordnerstab gleicht dem Antrag auf einen kleinen Waffenschein

"Wir haben bei Borussia seit den 70iger Jahren einen vereinseigenen Ordnungsdienst mit Mitarbeitern, die zum Teil Jahrzehnte ihren Dienst für die Borussia verrichten. Alle neuen Mitarbeiter treffen auf gewachsene Strukturen. Neben den Abteilungen Fußball, Handball und Tischtennis sind der Kassendienst sowie der Ordnungsdienst originäre Abteilungen gemäß der Vereinssatzung.

Unabhängig von dieser Tradition werden alle Mitarbeiter bei einer Neueinstellung auf die sogenannte Zuverlässigkeit und Geeignetheit hin überprüft. Diese Überprüfung ist mehr als nur ein polizeiliches Führungszeugnis, sondern basiert auf einer polizeilichen Überprüfung vergleichbar mit den Anforderungen für den Antrag auf den kleinen Waffenschein.

Somit sind Bewerber mit einer strafrechtlichen Vergangenheit als Mitarbeiter für den Ordnungsdienst nicht geeignet und werden nicht eingestellt. Ferner wird diese Zuverlässigkeitsüberprüfung alle drei Jahre wiederholt, somit werden auch alle langjährig tätigen Kollegen und Kolleginnen erneut auf ihre Zuverlässigkeit geprüft", erklärte Markus Aretz.