Borussia Mönchengladbach Kramer ist Symbol von Gladbachs Auferstehung

Der Mittelfeldspieler zeigt endlich Führungsqualitäten — auch am Donnerstag gegen den AC Florenz? Seite 2/2 Zurück zu Seite 1

Christoph Kramer

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Die starke Präsenz des gebürtigen Solingers spiegelt die momentane Verfassung der Gladbacher wider. In Abwesenheit der Offensiv-Asse Lars Stindl (fünfte gelbe Karte) und Raffael (muskuläre Probleme) kämpften die Gladbacher mit unbändiger Leidenschaft. Seit der unwiderstehlichen Aufholjagd in Leverkusen (von 0:2 auf 3:2), läuft es wieder in Gladbach. „Vieles ist Kopfsache“, sagte Sportdirektor Max Eberl dieser Tage und bestätigte damit, dass ein Trainerwechsel eben doch Wirkung zeigen kann. Es ist nichts mehr zu spüren von der Unsicherheit, von der die Mannschaft noch vor der Winterpause befallen war, von den Verkrampfungen, die der damalige Trainer André Schubert nicht zu lösen vermochte. Schubert-Nachfolger Hecking hat offenbar alle Blockaden gelöst. Die Mannschaft präsentiert sich seit Wochen als stabile Einheit. „Ich glaube, das ist der entscheidende Aspekt, du musst es gemeinschaftlich richten“, sagt Kramer unserer Zeitung, „wenn ich dann mit einer Einzelaktion entscheidend zum Erfolg beitragen kann, ist das umso schöner.“ Aus vier Spielen unter Hecking holte Gladbach in der Liga zehn Punkte.

Dass die Anhänger aus Mönchengladbach jetzt wieder von Europa träumen, kann Hecking nachvollziehen. „Das dürfen sie ruhig. Warum soll ich das verbieten? Europapokal-Abende sind Feiertage“, sagt er und freut sich auf das erste internationale Schmankerl am Donnerstagabend in der Europa League-Zwischenrunde gegen den AC Florenz (19 Uhr, Sky) im Borussia-Park. Es ist die 158. Europapokal-Begegnung der Gladbacher (88 Siege) seit ihrer Ouvertüre 1960 gegen Glasgow Rangers. „Ich hoffe, dass wir den deutschen Fußball gut vertreten“, sagt Hecking, der mit Ruhe, deutlicher Ansprache und klarem Konzept die Weichen neu gestellt hat. Der Einsatz von Raffael ist noch fraglich. Dafür steht Lars Stindl nach seiner Sperre in der Bundesliga wieder zur Verfügung.