Kruse lässt Gladbach zappeln
Der Freiburger blockt nach seiner Gala beim 2:0 alle Fragen zum Wechsel an den Niederrhein ab: „Es gibt nichts zu vermelden.“
Freiburg. Die Fans des Sport-Clubs hatten es sich nicht verkneifen können. Nach dem 2:0 (0:0)-Heimtriumph gegen die Gladbacher Borussia verabschiedete der Freiburger Anhang die unterlegenen Gäste mit höhnischen „Den Kruse, den habt ihr nicht verdient“-Gesängen.
Gemeint war der zweifache Torschütze Max Kruse, 25 Jahre altes Offensiv-Ass der Freiburger, das im Juli dank einer Ausstiegsklausel für rund 2,5 Millionen Euro Ablöse wohl in den Borussia-Park wechseln wird.
Es darf durchaus als Ironie des Schicksals bezeichnet werden, dass ausgerechnet dieser quirlige und ballgewandte Kruse mit seinem ersten Doppelpack in Liga eins die schwach aufspielenden Fohlen fast im Alleingang in die Knie gezwungen hatte. Und so zugleich seinem künftigen Arbeitgeber im „Schneckenrennen“ um die Europapokal-Plätze einen bitteren Rückschlag verpasste.
Kruse selbst zeigte sich trotz des ganzen Rummels um seine Person anschließend ähnlich unterkühlt und selbstbewusst wie zuvor auf dem Rasen. Er sei „überglücklich“, dass er seinen Freiburgern nach zuvor zwei Niederlagen helfen konnte, „zurück in die Erfolgsspur“ zu finden.
Fragen zum unmittelbar vor dem Abschluss stehenden Transfer zur Borussia blockte Kruse mit stoischer Ruhe ab. „Es gibt nichts zu vermelden.“ Deutlicher wurde da zumindest Gladbachs Sportdirektor Max Eberl. „Wir sind sehr an dem Spieler interessiert. Aber es sind noch keine Verträge unterschrieben. Wir hoffen, dass das zügig passiert.“
Dass seine Gladbacher beim direkten Konkurrenten Freiburg leichtfertig die Chance vertan hätten, erstmals in dieser Spielzeit zwei Siege in Folge einzufahren und so etwas wie Konstanz zu demonstrieren, dem wiedersprach Eberl vehement.
„Wir haben die viertwenigsten Niederlagen in der Liga. Das sagt schon was aus. Noch vor zwei Jahren musste ich erklären, wie wir mit sieben Punkten Rückstand als Letzter die Liga halten wollen. Jetzt muss ich Platz acht erklären.“
Der Zug nach Europa ist für die Fohlen laut Eberl bei einem Punkt Rückstand auf Rang sechs längst noch nicht abgefahren. Was sogar stimmen mag, wenn es Gladbach mit einem Heimsieg am Samstag gegen den Tabellenletzten Greuther Fürth gelingt, im „Schneckenrennen“ noch einmal Fahrt aufzunehmen.