Martin Stranzl: „Wir haben uns entwickelt“

Kapitän Martin Stranzl sieht die Mannschaft auf einem guten Weg — und führt Granit Xhaka exemplarisch an.

Foto: Kruck

Mönchengladbach. Auf der Verpackung steht „Topspiel der Woche“. Was vor allem Kunden eines Bezahl-Senders dazu verleiten soll, nach einem meist kurzweiligen Samstagnachmittag weiter im Bundesliga-Live-Modus zu verharren und die TV-Fernbedienung ruhigen Gewissens links liegenzulassen.

So mag Borussias heutiges Spätduell (18.30 Uhr) bei Ligakonkurrent Mainz 05 zwar das Label „Außergewöhnlich“ tragen. In der Topspielkiste steckt hingegen eigentlich erst einmal nur Abstiegskandidat fordert Spitzenteam. Die Gastgeber aus Mainz plagen nicht unerhebliche Existenzsorgen. Drei daheim gewonnene Punkte würden den sportlichen Überlebenskampf vorläufig etwas entspannter gestalten.

Gladbach hingegen darf als Liga-Dritter berechtigt von einer Teilnahme an der finanziell so lukrativen Champions League träumen. Ein Polster von vier beziehungsweise fünf Zählern haben sich die Fohlen auf die Verfolger Leverkusen, Schalke und Augsburg erarbeitet. Das soll aus Gladbacher Sicht so bleiben.

„Wir dürfen nicht nachlassen. Wir haben uns eine gute Ausgangsposition erarbeitet. Wir wollen in Mainz etwas mitnehmen. Wir wissen, dass wir dafür erneut an unsere Grenzen gehen müssen“, sagt Borussias Mittelfeldspieler Granit Xhaka. Der 22-Jährige hat mit seinen Leistungen großen Anteil daran, dass am Niederrhein aktuell von Königsklasse und Pokalfinale gesprochen wird. Xhaka überzeugt als Taktgeber - das bestätigt auch Kapitän Martin Stranzl: „Wir haben uns als Mannschaft weiterentwickelt. Wenn ich da den Granit sehe, der einen richtig großen Schritt nach vorne in dieser Saison gemacht hat. Gemeinsam mit Christoph Kramer macht er es auf der Doppel-Sechs richtig gut. Das funktioniert, wir sind nicht kopflos.“

Das sind die Fohlen eh in den vergangenen sechs Ligaspielen nur einmal gewesen, bei der Pleite (0:1) auf Schalke. Dem stehen vier Siege und ein Remis gegenüber. Mainz könnte die nächste Station auf dem Weg zurück auf die große europäische Bühne sein. Trainer Lucien Favre warnt allerdings: „Wir müssen dort eine Top-Leistung zeigen. Diese Mannschaft hat große Qualität.“ Die allerdings erst wieder zum Vorschein getreten ist, seit Favres Landsmann Martin Schmidt in Mainz auf der Trainerbank sitzt. Und der Schweizer hat sich für die Fohlen bereits etwas ausgedacht: „Wir benötigen viel Laufarbeit, um sie in Zweikämpfe zu verwickeln. Diese müssen wir gewinnen. Das mögen sie nicht. Wir müssen leidenschaftlicher sein als Gladbach.“

Mainzer Leidenschaft gegen Favres Ratz-Fatz-Umschaltspiel. Klingt, als könnte es am Ende vielleicht ja doch sogar zu einem Liga-Topspiel reichen.