Nachwuchsdirektor Virkus: „Wir freuen uns über Amins A-Elf-Debüt“

Roland Vikus über die Jugendarbeit beim VfL.

Mönchengladbach. In Amin Younes ist das nächste „Fohlen“ auf dem Sprung auf die große Fußball-Bühne. Beim 1:1 gegen den Deutschen Meister Borussia Dortmund feierte das Eigengewächs von Borussia Mönchengladbach am vergangenen Spieltag nicht nur wegen seines Tores zum 1:1-Endstand ein gelungenes Bundesliga-Startelfdebüt. Wir sprachen mit Roland Virkus, dem Nachwuchsdirektor der Borussia, über die Jugendarbeit beim VfL. Die A- und B-Junioren des Vereins spielen jeweils in der höchsten deutschen Spielklasse ihres Jahrgangs.

Herr Virkus, wie stolz sind Sie, nun auch das Trikot von Amin Younes im Kabinengang aufhängen zu dürfen?

Virkus: „Wir freuen uns mit Amin über sein gelungenes Startelf-Debüt. Aber das ist kein Grund, um sich jetzt selbst zu beweihräuchern.“

Wieso so zurückhaltend?

Virkus: „Weil Amin jetzt gerade einmal ein Bundesligaspiel von Beginn an bestritten hat. Das war gut. Aber er weiß genauso gut wie ich, dass er diese Leistung nun über einen Zeitraum erst einmal bestätigen muss. Es nutzt ihm nichts und uns nichts, wenn wir ihn sofort feiern.“

Aber ein Stück weit dürfen Sie sich doch in Ihrer Arbeit bestätigt fühlen, oder nicht?

Virkus: „Natürlich, aber es ist halt auch meine Aufgabe, Spieler mit besonderen Fähigkeiten, wie Amin sie hat, so auszubilden, dass sie eines Tages den Sprung schaffen können. Schließlich sprechen wir von der Nachwuchsarbeit bei einem Bundesligisten. Wenn keine Jungs durchgehen würden, würden wir etwas falsch machen.“

Kommen wir zu den unerfreulicheren Dingen. Wie sehr wurmt Sie das 1:5 der U 19 gegen Bayer Leverkusen am vergangenen Wochenende?

Virkus: „Das ist kein Ergebnis, über das wir uns freuen. Aber, auch wenn es komisch klingen mag, so etwas passiert in diesem Bereich immer mal wieder.“

Was meinen Sie damit?

Virkus: „In der U 19 befinden sich die Jungs im Übergang zum Seniorenbereich. Sie wollen natürlich alle so schnell wie möglich den Sprung nach oben schaffen. Manche von ihnen stellen dabei manchmal ihre eigenen Interessen über die der Mannschaft. Und dann kommen leider auch mal solche Resultate dabei heraus.“

Was geben Sie den Spielern mit auf den Weg?

Virkus: „Zunächst muss die Mannschaft funktionieren, und dazu muss jeder Einzelne seinen Teil beitragen. Gute Einzelspieler gehen aus guten Mannschaften hervor.“

Dient da Ihr aktueller U 17-Kader aus der B-Junioren-Bundesliga als leuchtendes Beispiel?

Virkus: „Es stimmt, die U 17 ist in dieser Spielzeit mannschaftlich sehr stark und hat darüber hinaus auch individuelle Klasse. In diesem Jahrgang sind wir in der Defensive auch insgesamt stabiler als in der U 19.“