Ovationen für Gladbachs Herrmann - Vom Kind zum Mann

Mönchengladbach (dpa) - Als Patrick Herrmann nach seinem Doppelpack als bester Gladbacher Torjäger der laufenden Saison gefeiert wurde, war der Borussen-Profi völlig verblüfft.

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„Echt? Das habe ich noch gar nicht gezählt“, sagte der 24-Jährige. Nach seinen beiden Treffern zum 2:0-Erfolg gegen Hannover 96 hat der gebürtige Saarländer sein Konto auf 13 Saisontreffer in allen drei Wettbewerben geschraubt. In der Bundesliga traf er acht Mal, im Europapokal vier Mal und im DFB-Pokal erzielte Herrmann einen Treffer. „Wer bis heute nicht wusste, wie gut er ist, der weiß es jetzt“, meinte Max Eberl.

Der Gladbacher Sportdirektor lobte vor allem die Charakterstärke des früheren Junioren-Nationalspielers, der 2008 als 17-Jähriger aus dem Saarland ins Leistungszentrum am Borussia-Park gewechselt war. Wegen der starken Konkurrenz auf den Außenpositionen blieb Herrmann zu Saisonbeginn erstmal nur der Platz auf der Reservebank. „Er musste am Anfang damit zurechtkommen und hat sich dieser Situation gestellt. Er ist ein Mann geworden“, befand Eberl. Das sieht Herrmann ähnlich. „Ich habe mich entwickelt. Ich bin nicht mehr der kleine Patrick.“

Borussia gewinnt 2:0 gegen Hannover 96
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Auch sein Trainer Lucien Favre hat die Wandlung des schnellen Flügelflitzers natürlich registriert, betonte aber auch, dass Herrmann noch extrem jung sei. „Für mich ist er eigentlich noch ein Kind“, meinte Favre. Der Coach lobte Herrmanns Torjägerinstinkt. Acht Bundesligatreffer bedeuten einen Rekord für den Matchwinner. „Er will in den Strafraum und bewegt sich besser zwischen den Linien. Aber“, betonte Favre, „er hat noch viel zu tun, zum Beispiel in Eins-gegen-Eins-Situationen.“

Kein Wunder, dass Eberl bereits an einem Plan bastelt, Herrmann über den 30. Juni 2016 hinaus an den Club zu binden. „Wir haben schon gesprochen. Die Borussia ist mein erster Ansprechpartner, aber es ist ja noch keine Eile geboten“, sagte Herrmann.

Viel wichtiger sei es jetzt, die gute Ausgangslage zu nutzen. In den nächsten Wochen warten schwierige Aufgaben auf den Tabellendritten, der jetzt erst einmal inklusive DFB-Pokal drei Auswärtsspiele vor der Brust hat. Dabei dürfte die nächste Partie beim FC Bayern München am kommenden Sonntag die größte Herausforderung darstellen. „Zieht den Bayern die Lederhosen aus“, skandierten die Fans nach dem Sieg gegen Hannover. „Genau das werden wir tun“, meinte Eberl schmunzelnd. Und Patrick Herrmann träumte schon vom nächsten Treffer. „Ich habe zwar zu Hause schon gegen die Bayern getroffen, aber noch nicht in München. Es wäre schön, wenn sich das ändert.“