Borussia Mönchengladbach Oxfords Aus bei den Fohlen: Er muss sofort zurück — kommt er noch mal wieder?

Borussia Mönchengladbach verliert mit Reece Oxford ein Talent. Der Deal zeigt, wie verrückt das Fußballgeschäft ist. Auch Stefes geht.

Reece Oxford beim Trainingsauftakt der Borussia im Sommer (Archivbild).

Foto: Guido Kirchner

Mönchengladbach. Noch am Freitagmorgen sagte Sportdirektor Max Eberl unserer Zeitung, am Stand der Dinge habe sich nichts geändert. Am Nachmittag ging dann alles ganz schnell in Sachen Reece Oxford, Verteidiger von Fußball-Erstligist Borussia Mönchengladbach. Zum Leidwesen der Borussia: Der 19-Jährige muss sofort zurück zum englischen Premier-League-Club West Ham United. Noch in der laufenden Winterpause.

Oxford hatte zuletzt drei Liga-Spiele und ein Pokalspiel in Mönchengladbach bestritten — und bekam dabei gute Kritiken. So steigerten sich schnell Wert und Begehrlichkeiten. Das Problem im komplizierten Vertragswerk, das Eberl mit den Engländern ausgehandelt hatte, um „einen wie Reece überhaupt mal vor die Augen zu bekommen“, wie er im Interview mit unserer Zeitung vor der Saison gesagt hatte: Weil Oxford in Gladbach nicht über eine vereinbarte Anzahl von Pflichtspielen hinausgekommen ist (ein Drittel der Spiele), kann West Ham die Klausel ziehen und ihn sofort zurückholen. „Reece Oxford wird zurückkommen“, bestätigte West-Ham-Coach David Moyes am Freitag auf einer Pressekonferenz. „Wir werden ihn uns anschauen und sehen, wie es ihm geht“, so der 54-Jährige.

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Heißt dreierlei: Entweder wird Oxford danach zurück nach Mönchengladbach oder an einen anderen Club verliehen, dann womöglich auch mit höherer Leihgebühr. Alternativ bleibt Oxford bei West Ham. Oder aber: Er wird sofort verkauft, angeblich braucht der Club als Tabellen-17. im Abstiegskampf frisches Geld. Und dann dürften die rund sieben Millionen Euro, die Eberl angeblich auf den Tisch legen würde, vermutlich nicht reichen. Die Causa Oxford ist ein gutes Beispiel dafür, wie wenig Zeit noch bleibt, zwischen den Finanz-Finten der Fußball-Manager noch eine Bindung zum Verein aufbauen zu können. Ende offen. Max Eberl aber gab sich kämpferisch: „Wir sind heute Morgen informiert worden, dass sie die entsprechende Klausel im Leihvertrag ziehen und ihn zurückholen“, so Eberl. „Wir sind aber weiter mit West Ham im Gespräch mit dem Ziel, Reece Oxford dauerhaft zu verpflichten. Das entspricht auch dem Wunsch des Spielers, der sehr gerne bei Borussia bleiben möchte.“ Ob das reichen wird?

Die Dinge liegen bei Gladbachs Wunschstürmer Mark Uth ganz anders. Dessen Empfehlung sind neun Tore in der Bundesliga-Hinrunde für 1899 Hoffenheim, zahlreiche weitere in seiner bewegten Vergangenheit in Almelo und Heerenveen — und ein zum Saisonende auslaufender Vertrag, den der 26-Jährige in Hoffenheim nicht verlängern wird. Vermutlich, um dann ein passables Handgeld kassieren zu können. Der neue Arbeitgeber spart ja die Ablösesumme. Hoffenheim verliert den zweiten Leistungsträger im Sturm nach Sandro Wagner.

Nur wer Uth bekommt, das wird 2017 wohl nicht mehr klar: War im Sommer noch sein Ex-Verein 1. FC Köln heiß auf den gebürtigen Kölner, sind es jetzt Schalke 04 und Borussia Mönchengladbach. Schalke soll dabei das bessere Angebot gemacht haben. Für einen durchaus spielstarken Vollstrecker mit Torgarantie dürfte aber auch Eberl sich weit aus dem Fenster lehnen. Ein Vorteil könnte sein, dass Gladbachs Lars Stindl und Uth den gleichen Berater haben: die Kölner Agentur SportsTotal.

Weitere Aufgaben für Eberl sind möglichst schnelle Vertragsverlängerungen mit Thorgan Hazard (24) und Nico Elvedi (21). Das Ziel: Beide sollen noch vor der WM im Sommer in Russland ihre Kontrakte verlängern - was ebenfalls nicht leicht wird.

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Und: Morgen endet in Mönchengladbach die 31 Jahre währende Karriere des ehemaligen Co-Trainers Manfred Stefes. Der hatte keinen Platz mehr im Trainerteam, weil Dieter Hecking Dirk Bremser mitgebracht hatte. Zuletzt arbeitete er als „Koordinator Talentförderung“, dann wurde umstrukturiert, jetzt läuft Stefes’ Vertrag aus. Der 50-Jährige hat noch keinen neuen Job.