Pfälzer bejubeln Big Point - Bailly untröstlich

Mönchengladbach (dpa) - Nach dem Big Point mit dem 1:0 (0:0)-Erfolg im Abstiegskampf beim Tabellenletzten Borussia Mönchengladbach ist die Hoffnung auf den Klassenverbleib beim 1. FC Kaiserslautern gewachsen.

„Jetzt haben wir zum zweiten Mal gegen eine Mannschaft gewonnen, mit der wir auf Augenhöhe sind. Der Trainer hat den Jungs vorher gesagt, dass sie zeigen müssen, dass sie in der Bundesliga spielen wollen“, sagte FCK-Vorstandschef Stefan Kuntz nach dem Spiel. „Das war ein wichtiger Schritt, aber es ist noch ein langer Weg“, meinte Verteidiger Florian Dick.

Im Gegensatz zu dem glücklichen Last-Minute-Sieg gegen Freiburg am vergangenen Wochenende feierten die Pfälzer im Borussia-Park einen völlig verdienten Erfolg gegen desorientierte Gladbacher, die sogar beim Siegtreffer kräftig mithalfen. Ausgerechnet der häufig kritisierte Torhüter Logan Bailly, den der neue Trainer Lucien Favre überraschend wieder zur Nummer eins befördert hat, leistete sich einen kapitalen Fehler, als er in der 61. Minute einen Eckball von Christian Tiffert ins eigene Tor abklatschen ließ. „Ganz egal wie das Tor fällt, wir hätten es sonst auch noch geschossen“, meinte Tiffert.

Unglücksrabe Bailly saß nach der Partie völlig fertig in der Kabine. Nach seinem erneuten Patzer droht dem Belgier wieder die Ersatzbank. „Er weiß, dass er einen Fehler gemacht hat“, sagte Favre. Der Schweizer ließ offen, ob Bailly damit seinen Platz im Team verloren hat. „Wir haben jetzt zwei Wochen Pause, wir werden sehen“, meinte der Borussen-Coach.

Bei den Gästen stand überraschend wieder Kevin Trapp für den noch nicht völlig genesenen Tobias Sippel im Tor. Der Junioren-Nationalspieler zeigte wie in der Vorwoche eine ansprechende Leistung und hatte durchaus seinen Anteil am vierten Auswärtssieg des Aufsteigers. „Das war schon beeindruckend. Das ist nicht selbstverständlich so zu halten“, befand FCK-Chef Kuntz.

Während die „Roten Teufel“ mit 31 Punkten ihrem Saisonziel ein Stückchen näher gekommen sind, verfielen die Gladbacher nach zuvor sieben Zählern aus vier Spielen in tiefe Depression. Alle Erklärungen klangen nach Durchalteparolen. „Wir müssen jetzt das Unmögliche möglich machen. Abgerechnet wird am 34. Spieltag“, sagte Sportdirektor Max Eberl. Erschütternd nur wie mut- und ideenlos sein Team in der so wichtigen Partie aufgetreten ist. So ist der dritte Bundesliga-Abstieg kaum zu vermeiden.

Zu überhastet, zu kompliziert, vielleicht auch zu nervös agierte die in den Spielen zuvor schon wieder stabil wirkende Mönchengladbacher Elf. „Natürlich ist die Enttäuschung jetzt groß. Das macht die Sache nicht leichter, aber die Hoffnung ist immer noch da“, meinte Kapitän Filip Daems. Auch für Trainer Favre ist der Zug noch nicht abgefahren. „Wir haben noch sieben Spiele. Wir wollen diese Chance nutzen“, sagte der Schweizer.