Während der dänische Nationalspieler Bo Svensson nur ein Jahr in Gladbach spielte (2006 bis 2007) und 32 Spiele bestritt, trug der polnische Nationalspieler Eugeniusz (kurz Eugen) Polanski insgesamt 14 Jahre das Trikot mit der Raute, galt für viele Fachleute als eines der größten Talente des Fohlenstalls überhaupt. „Ich bin mit meinen Eltern als Dreijähriger aus Sosnowiec/Polen nach Viersen gekommen. Als ich acht Jahre alt war, hat man mich von Concordia Viersen zur Borussia geholt, dort habe ich dann alle Jugendmannschaften durchlaufen.“ Eugen schaffte es auf Anhieb auch in alle DFB-Auswahlmannschaften, war zuletzt sogar Kapitän der U 21. Trotzdem gab er im August sein Länderspieldebüt für Polen (1:0 gegen Georgien) das Thema deutsche Nationalmannschaft hat sich damit also erledigt.

Mit 18 Jahren erhielt der „Techniker mit großem Kampfgeist“ (05-Trainer Tuchel) den ersten Vertrag als Profi bei der Borussia, wo er sich auch schnell einen Stammplatz im defensiven Mittelfeld erkämpfte und 53 Spiele bestritt.

Gladbachs Ex-Trainer Horst Köppel: „Eugen hat bei mir in der U 23 und in der Bundesligaelf der Borussia gespielt, er war ein hervorragender Sechser, ein Spieler mit Biss und der richtigen Einstellung.“ 2008 wechselte Polanski zum spanischen Erstligisten FC Getafe, wo er Stammspieler wurde und sich in der Primera Division mit Super-Stars wie Messi oder Xavi messen durfte. Dennoch wollte Eugen unbedingt wieder zurück in die Bundesliga. Erst auf Leihbasis (2009), dann fest für eine Ablöse von 1,1 Millionen Euro wechselte der Mittelfeldspieler zum Mainzer Bruchweg, wo er letztes Jahr zum Leistungsträger avancierte. Laut der Fachzeitschrift „Kicker“ wollte Gladbachs Manager Max Eberl den „verlorenen Sohn“ vor Beginn der Saison zur Borussia zurückholen, doch 05-Manager Christian Heidel winkte ab. „Eugen hat bei uns einen Vertrag bis 2014, und wir haben nicht vor ihn vorher abzugeben.“ Jetzt kommt er ebenso wie Bo Svensson am Sonntag doch zurück nach Gladbach, allerdings im Trikot der Mainzer.