Das Duell mit den Schwaben hatte vor allem körperliche Blessuren hinterlassen. Torhüter Marc-André ter Stegen (Brustprellung) kühlte die Rippen, derweil nahm sich ein Arzt der blutenden Platzwunde am Kopf von Martin Stranzl an und nähte sie mit vier Stichen zu. Auch Kapitän Filip Daems (Mittelfußprellung) und Juan Arango (Schulterprellung) plagten Schmerzen.

„Das war schon mehr als grenzwertig, wie die Augsburger zur Sache gegangen sind“, sagte Gladbachs Mittelfeldspieler Roman Neustädter, „aber das darf keine Entschuldigung für unsere Leistung sein. Das ist Bundesliga. Wir haben das bislang schlechteste Saisonspiel gezeigt. Augsburg hat es clever gemacht.“

Der Aufsteiger wusste in der Tat durch harte Arbeit zu gefallen — und kaschierte so spielerische Defizite. Die konnten die Gladbacher nur in den ersten 20 Minuten mit Tempo-Fußball und zielstrebigen Kombinationen bloßlegen. Mit zunehmender Spielzeit ging ihnen jedoch die Leichtigkeit verloren, mit der sie in den vergangenen Wochen in die Spitzengruppe der Tabelle gestürmt sind.

„Wir waren zu langsam, sind zu wenig gelaufen, haben jede Menge Fehler gemacht und zu viele Ballkontakte gebraucht“ — die Mängelliste von Trainer Lucien Favre war üppig. Da passte es ins Bild, dass diese fade Begegnung durch einen Freistoß entschieden wurde. Augsburgs Verteidiger Jan-Ingwer Callsen-Bracker (51.) hatte aus 18 Meter abgezogen, Raúl Bobadilla fälschte den Ball unhaltbar ab.

Ausgerechnet Callsen-Bracker — den hatten sie bei Borussia im Januar gerne nach Augsburg ziehen lassen. „Natürlich ist dieser Treffer etwas Besonderes für mich“, sagte der 28-Jährige. Favre gewann dem Auftritt noch etwas Positives ab. „Wie schon nach dem 0:1 in Freiburg und Hoffenheim wird meine Mannschaft aus der Niederlage lernen.“