Spiel gegen Braunschweig: Die Zeit ist reif für einen Sieg
Nach sieben Spielen ohne „Dreier“ wollen die Gladbacher in Braunschweig endlich gewinnen.
Mönchengladbach. Beim Schlusslicht der Bundesliga herrscht trotz der bitteren 1:2-Niederlage in Nürnberg mit zwei verschossenen Elfmetern (Kumbela und Bicakcic) keine Unruhe, geschweige denn Untergangsstimmung. Vielmehr wollen die Braunschweiger Löwen den Ballast schnell hinter sich lassen und Samstagnachmittag gegen Borussia Mönchengladbach wieder mit Kampfgeist und einem enthusiastischen Publikum im Rücken die Partie erfolgreich gestalten.
Den Abstand zu den Nachbarklubs im Souterrain der Tabelle zu verringern — das ist das Ziel für den Deutschen Meister von 1967. „Es war uns immer klar, dass wir einen langen Atem brauchen“, sagte Trainer Torsten Lieberknecht in dieser Woche, „wir machen weiter alles mit Herzblut und Leidenschaft.“
Ähnliches fordert VfL-Cheftrainer Lucien Favre auch von seiner Mannschaft vor dem Gang zum Liga-Letzten. „Wir müssen den Kampf annehmen. Agieren statt reagieren. Nach zwei Unentschieden hintereinander ist nun die Zeit reif für einen Sieg.“ Der Fußballlehrer aus der Schweiz ist sich allerdings auch der Schwere der Aufgabe bewusst: „Braunschweig hat Leverkusen geschlagen, Hoffenheim und den HSV. Das ist schon beachtlich.“ Aber es gibt auch das andere Braunschweiger Gesicht: Der Aufsteiger hat unter anderem gegen Freiburg, Berlin, Frankfurt und Stuttgart verloren.
Trotzdem ist auch in der Gladbacher Mannschaft der Respekt vor dem heutigen Gegner groß. „Braunschweig hat eine große Tradition und viel zu verlieren. So schnell gibt man die Bundesliga nicht her“, sagt Max Kruse, seit sieben Begegnungen torlos. Und so lange wartet auch die Elf vom Niederrhein (Tabellensechster mit 35 Punkten) nun schon auf drei Punkte.
Ein Umstand, der Abwehrspieler Tony Jantschke ein bisschen kribbelig macht, zumal die Konkurrenz um die Europapokal-Plätze (Hertha, Augsburg, Mainz, je 34 Zähler) nicht schläft: „Wir müssen gut Fußball spielen, aber auch beißen und kratzen. Dann klappt es vielleicht mit dem ersten Sieg im neuen Jahr. Es ist höchste Eisenbahn.“
Die Gladbacher sind Freitag mit der Bahn nach Braunschweig gefahren. Zum Kader gehört auch Mittelfeldstar Juan Arango, dessen Schmerzen an den Adduktoren abgeklungen sind. Ob er auch spielen wird, ist noch offen. „Wir müssen abwarten“, sagt Favre.
Auch was die Zukunft des bald 34-jährigen Venezolaners, dessen Vertrag im Sommer ausläuft, betrifft, heißt die Devise im Borussia-Park: abwarten und Tee trinken. Sportdirektor Max Eberl zur WZ: „Es gibt keinen neuen Stand, es gibt keine Entscheidung.“ Aber die Spatzen pfeifen es längst von den Gladbacher Dächern, dass Arango, einer der Top-Verdiener im Team, seine Zelte am Niederrhein abbrechen wird.