Spiele gegen Köln machen Spaß

Michael Bradley ist ein „Köln-Spezialist“, und die Brisanz vor dem Anpfiff lässt ihn kalt.

Mönchengladbach. Michael Bradley gehört zu den Akteuren im Kader der Gladbacher Borussia, die wissen, welche positiven Emotionen ein Sieg im Derby gegen den 1. FC Köln freisetzen kann.

Noch im März hatte der Mittelfeldspieler nicht nur zwei Treffer zum 4:2-Erfolg im Kölner Stadion beigesteuert, Bradley lieferte auch ein bärenstarke Vorstellung ab. "Duelle gegen Köln sind etwas ganz Besonderes, das Medieninteresse ist riesengroß. Es macht Spaß, bei so etwas dabei zu sein", sagt der amerikanische Nationalspieler.

Gerade in der jetzigen Situation, in der die Borussia fünf Liga-Pleiten in Folge kassiert hat, könne ein Erfolg gegen den Rivalen aus der Domstadt eine ganze Menge zum Positiven verändern. "Wir Spieler sind bereit, die Fans sind bereit, wir alle wissen, was auf dem Spiel steht. Es ist eine gute Zeit für ein großes Spiel", erklärt Bradley mit entschlossener Miene. Seit Anfang September 2008 steht der 22-Jährige beim VfL Borussia unter Vertrag, avancierte in der vergangenen Spielzeit sogar zum Führungsspieler.

Doch in dieser Saison hat Bradley Probleme: der Confederations Cup 2009 in Südafrika, die WM-Qualifikation, das ständige Reisen - eine Belastung, die Spuren hinterlassen hat. Bradley wirkte meist müde und ausgelaugt im Borussen-Dress. Es gab sogar Knatsch mit Trainer Michael Frontzeck, Heißsporn Bradley schmeckte offenbar die berechtigte Kritik nicht.

"Ich arbeite weiter hart an mir, hinterfrage mich ständig, was ich besser machen kann. Nur in unserer jetzigen Situation sind Selbstzweifel nicht angebracht. Wir müssen rennen und kämpfen und an unsere Stärken glauben", betont Bradley, dessen Formkurve beim 1:2 in Wolfsburg wieder nach oben zeigte.

Ebenso wie die von Neuzugang Thorben Marx, bei dem der Knoten auch noch nicht so richtig aufgegangen ist. "Wolfsburg war ein Schritt nach vorn, mit Köln haben wir ein schönes, aber auch schwieriges Spiel vor der Brust.

Mit einem Sieg können wir einiges vergessen machen, es kann bei einer Niederlage aber auch sehr unruhig im Umfeld werden", sagt Marx, der sich nach eigenen Angaben auf "ein Highlight in seiner Karriere" freut. Er habe noch nie in einem solch wichtigen Derby auf dem Platz gestanden. "So eine Brisanz gibt es wohl nur noch, wenn du bei Schalke oder Dortmund spielt", sagt der in Berlin geborene Marx.